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Oberkochen packt’s an: Sanierung und neue Mehrnationenhäuser geplant!

Oberkochen plant die Sanierung eines ehemaligen Mühlengebäudes und den Bau von Mehrnationenhäusern für Geflüchtete und Mitarbeitende. Geplante Inbetriebnahme: Juli 2026.

In Oberkochen steht die Stadtentwicklung ganz oben auf der Agenda. Die dringende Sanierung des Dachs des ehemaligen Mühlengebäudes wurde bereits vom Gemeinderat genehmigt, wobei eine hohe Unterstützung für das Projekt erteilt wurde. Insgesamt fließen zusätzliche Mittel in Höhe von einer Million Euro in den Bau von Mehrnationenhäusern, die auf den Grundstücken der Kreuzmühle entstehen sollen. Der Gemeinderat hatte den Bau dieser Mehrnationenhäuser bereits im Dezember 2024 beschlossen. Die Firma Schlosser Planprojekt wurde mit der Vorplanung beauftragt und zwei Modulgebäude sind in Planung.

Das größere Modul wird Platz für 19 Geflüchtete, darunter neun aus der Ukraine, sowie für Obdachlose bieten. Es umfasst Ein-Zimmer-Wohnungen, Gemeinschaftsräume und Mitarbeiterräume. Ergänzend gibt es zwei kleinere Module mit insgesamt zehn Wohnungen für Mitarbeitende des Fraunhofer Instituts. Die Module sollen zunächst über mobile Heizgeräte beheizt werden, bevor sie an die zentrale Heizungsanlage angeschlossen werden. Die Inbetriebnahme der Gebäude ist für Juli 2026 vorgesehen. Das Gesamtbudget für die Anlage beläuft sich auf rund 3,5 Millionen Euro, was eine Erhöhung um eine Million Euro im Vergleich zu den vorherigen Planungen darstellt.

Dachsanierung und Zuschussregelung

Zusätzlich zur Schaffung neuer Wohnräume steht die Sanierung des Daches der Scheerer-Mühle an. Diese umfasst die Erneuerung des Daches sowie der Balken im Dachstuhl. Eine erneute Untersuchung brachte einen Mehraufwand von rund 50.000 Euro ans Licht. Da der Mühlenverein die Sanierungskosten nicht tragen kann, beschloss der Gemeinderat einen Zuschuss von 90 Prozent der veranschlagten Kosten, maximal jedoch 140.000 Euro.

Um dieser umfassenden Innenstadtsituation Rechnung zu tragen, hat die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung eine Vision 2040 präsentiert. Diese sieht die Entwicklung von Gewerbeflächen und Wohnraum rund um den Erlebnisbereich Kocher und das geplante Zukunftsforum vor. Geplant sind auch die Sanierung der Gebäude „Ochsen“ und „Lamm“ sowie ein Neubau anstelle des Elektra-Gebäudes und weitere Neubauten auf städtischen Flächen. Der Gemeinderat stimmte einstimmig zu, zunächst die Gebäude „Ochsen“ und „Lamm“ zu sanieren, gefolgt vom Elektra-Gebäude.

Kontext der Innenstadtentwicklung

Die Gleichzeitigkeit dieser Projekte geschieht in einem Kontext, der durch die Corona-Pandemie stark geprägt ist. Laut einer Untersuchung des ZIA verzeichnen etwa 90 Prozent der Innenstadtbranchen Umsatzverluste, und rund 120.000 Geschäfte in deutschen Innenstädten sind existenziell gefährdet. Andreas Mattner, Präsident des ZIA, hebt die Dringlichkeit hervor, die Anziehungskraft der Innenstädte zu bewahren und zu erhöhen. Eine Innenstadtstrategie wurde formuliert, um die Resilienz der Städte zu fördern, insbesondere im Kontext extremen Wetters.

Eine empirische Studie des Fraunhofer-Instituts zeigt, dass 72 Prozent der Bürger*innen sich umfassende Veränderungen in ihren Innenstädten wünschen. Die Zukunft der Innenstädte muss multifunktional und nachhaltig gestaltet werden, um sowohl gesellschaftliche als auch ökonomische Bedürfnisse zu berücksichtigen. Innovative Konzepte in den Bereichen Wohnen, Handel sowie Mobilität sind essenziell, um die Vitalität der Städte wiederherzustellen und zu fördern. Diese Vision erfordert Kompromissbereitschaft und die Einbeziehung aller Akteure der Immobilienwirtschaft, um den Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden.

Insgesamt zeigt sich in Oberkochen wie auch bundesweit, dass ein Umdenken in der Innenstadtentwicklung notwendig ist. Die aktuellen Pläne in Oberkochen könnten ein wichtiger Schritt in Richtung einer lebendigeren und zukunftsfähigeren Innenstadt sein.

Referenz 1
www.schwaebische-post.de
Referenz 2
zia-deutschland.de
Referenz 3
www.iao.fraunhofer.de
Quellen gesamt
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