
Nachdem die Polizei in Niederbayern eine umfangreiche Razzia gegen Drogenhändler durchgeführt hat, sind zehn Personen festgenommen worden. Diese Operation zielt darauf ab, einen mutmaßlichen Kokain-Handelsring zu zerschlagen, dessen Aktivitäten sich in einem Lokal in Straubing konzentrierten. Dies berichtet die Passauer Neue Presse.
Die Ermittlungen, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckten, mündeten in der Durchsuchung von acht Wohnungen in Straubing und Bogen, wo die Behörden 700 Gramm Kokain sicherstellten. Zudem wurden mehrere Zehntausend Euro in bar beschlagnahmt. Gegen acht der Festgenommenen, die zwischen 17 und 21 Jahre alt sind, sollen Haftbefehle beantragt werden.
Steigende Rauschgiftkriminalität in Deutschland
Dieser Vorfall fällt in einen Kontext steigender Rauschgiftkriminalität in Deutschland. Nach Informationen des Bundeskriminalamts waren im Jahr 2022 insgesamt 346.877 Rauschgiftdelikte registriert worden, was einem Anstieg von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Jahr 2023 stiegen die Kokain-Delikte sogar um 27,4 Prozent auf einen neuen Höchststand, während die Menge des sichergestellten Kokains sich auf rund 43 Tonnen verdoppelte.
Diese Zunahme ist alarmierend und zeigt, wie wichtig die Arbeit der Ermittlungsbehörden ist. Die Aufklärungsquote bei Rauschgiftdelikten liegt laut Bundeskriminalamt bei 90,8 Prozent, doch die Zahl der Tatverdächtigen, die in Zusammenhang mit solchen Delikten erfasst wurden, betrug im letzten Jahr 266.280.
Kokainimport und Drogenhandel
Ein Blick auf die Hintergründe des Kokainhandels zeigt, dass die Droge hauptsächlich aus Ecuador und Brasilien nach Europa gelangt. In den letzten Jahren hat sich auch der Rauschgifthandel über das Internet etabliert, was die Ermittlungen zusätzlich erschwert. Die Polizei hat verstärkt Maßnahmen zur Bekämpfung des Handels über den Seeweg einführen müssen.
Zusätzlich zu Kokain bleibt Cannabis die häufigste Droge bei Rauschgiftdelikten. Im Jahr 2023 wurden allein 207.563 Rauschgiftdelikte im Zusammenhang mit Cannabis registriert. Dabei stellte die Polizei 20,9 Tonnen Marihuana und 3,7 Tonnen Haschisch sicher.
Der kürzlich durchgeführte Einsatz in Niederbayern zeigt, wie entscheidend die Erkenntnisse aus den Ermittlungen und Statistiken für die Bekämpfung der Drogenkriminalität sind. Die Polizeibehörden stehen vor der Herausforderung, den Drogenhandel effektiv zu unterbinden und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.