
Der Relaunch der ZDF-Mediathek, der am 18. März 2025 stattfand, hat bereits in den ersten Wochen für erheblichen Unmut bei den Nutzern gesorgt. Das ZDF hat nicht nur das Design der Mediathek modernisiert, sondern auch den Namen in zdf.de geändert. Mit dem neuen Motto „Ein ZDF für alle“ beabsichtigt das Zweite Deutsche Fernsehen, mit der Zeit zu gehen und jüngere Zuschauer anzusprechen. Trotz dieser Intention stehen viele Menschen dem neuen Streaming-Portal kritisch gegenüber. Dies berichten zahlreiche Nutzer in Kommentaren unter den sozialen Medien, insbesondere auf Facebook, wo Beschwerden über die neuen Funktionen und die Unsichtbarkeit gewohnter Rubriken wie „Neu in der Mediathek“ vermehrt geäußert werden. Ruhr24 berichtet, dass viele Zuschauer die alte Mediathek zurückwünschen.
Besonders auffällig ist, dass die Hauptnavigation der neuen Website stark vereinfacht wurde. Beliebte Kategorien sind weggefallen oder schwerer zu finden. Nutzer haben durch die Umgestaltung Schwierigkeiten, die Inhalte zu suchen und zu finden. So ist beispielsweise die Rubrik „Sendung verpasst“ nun unter „Live & TV“ zu finden, was für viele Unverständnis sorgt. Auch die Informationen zur Verfügbarkeit von Inhalten sind weniger transparent, da Details nun hinter einem „i“-Button verborgen sind. Laut Fernsehserien.de haben viele Nutzer technische Probleme, die die Nutzung der Plattform weiter erschweren, insbesondere bei Smart-TVs und älteren Geräten wie bestimmten Fire-TV-Modellen. Fehlermeldungen häufen sich, was den Gebrauch der neuen ZDF-App zusätzlich beeinträchtigt.
Kritik und psychologische Aspekte
Die kritische Rückmeldung ist nicht nur auf technische Schwierigkeiten und eine unübersichtliche Benutzeroberfläche zurückzuführen. Die Veränderungen, die das neue Design mit sich brachte, werden oftmals als unangenehm empfunden, da sie bestehenden Erwartungen widersprechen. Eine psychologische Erklärung für diese Ablehnung könnte im Konzept des „Status-Quo-Bias“ liegen, das beschreibt, dass Menschen gewohnte Zustände bevorzugen und Veränderungen skeptisch gegenüberstehen. Ein weiteres Konzept, die kognitive Dissonanz, beschreibt den Widerspruch zwischen den eigenen Überzeugungen und dem neuen Verhalten, was die Unzufriedenheit der Nutzer verstärken könnte. Dies geht auch aus den Kommentaren der Nutzer hervor.
Das ZDF warnt, dass seine erweiterten Angebote an deutschen Eigenproduktionen und internationalen Serien dazu beitragen sollen, das Online-Streaming-Erlebnis zu verbessern. Die Bemühungen, sowohl die Streaming-Plattform zu modernisieren als auch die Zugänglichkeit der Inhalte zu erhöhen, stehen jedoch unter dem Druck eines zunehmenden Wettbewerbs im Markt für Online-Videodienste. Anbieter setzen Strategien ein, um neue Nutzer zu gewinnen, darunter Maßnahmen zur Verhinderung der gemeinsamen Nutzung von Konten und die Einführung werbefinanzierter Abo-Stufen. Diese Dynamik führt dazu, dass die Verbraucher immer höhere Anforderungen an die Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit von Streaming-Diensten stellen. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie verdeutlichen dies.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Relaunch der ZDF-Mediathek auf gemischte Reaktionen stößt. Die Herausforderungen, die viele Nutzer derzeit erleben, werfen einen Schatten auf die Pläne des ZDF für ein modernes Streaming-Portal, das den sich wandelnden Bedürfnissen der Zuschauer gerecht werden soll.