
Der Grüne See in der Steiermark, oft als die „Karibik der Alpen“ bezeichnet, hat nicht nur als malerisches Touristenziel, sondern auch als Symbol für die Auswirkungen des Klimawandels an Bedeutung gewonnen. Dieser See, der internationale Bekanntheit durch einen Beitrag des Schauspielers Ashton Kutcher im Jahr 2014 erlangte, ist aktuell komplett ausgetrocknet. Ein Umstand, der im April ungewöhnlich ist und auf einen extrem niederschlagsarmen Winter zurückzuführen ist, wie lvz.de berichtet.
Obwohl der Grüne See im vergangenen Herbst gut gefüllt war, zeigen die gegenwärtigen Bedingungen, dass er weit von seinem gewohnten Aussehen entfernt ist. Bürgermeister Hubert Zinner gab an, dass ein solches Trockenbild in den letzten 60 Jahren nicht zu beobachten war. Trotz dieser Trockenheit sei jedoch nicht zu befürchten, dass der See dauerhaft leer bleibt; laut Zinner wird sich für einen Teil des Jahres etwas Wasser sammeln. Dank des kalkhaltigen Bodens behält der See auch bei niedrigem Wasserstand seine türkisgrüne Färbung.
Touristische Attraktionen und Aktivitäten
Trotz der aktuellen Trockenheit bleibt der Grüne See ein Anziehungspunkt für Wanderer und Naturfreunde. Rund um den See gibt es zahlreiche Ausflugsziele, darunter die Marienklamm und die Jassnigalm. Für geübte Bergsteiger bietet sich die Möglichkeit, den 1835 Meter hohen Gipfel der Meßnerin zu besteigen. Seit 2016 ist es jedoch ausgeschlossen, im Grünen See zu schwimmen, zu tauchen oder Boot zu fahren, da der See unter Naturschutz steht. Dennoch bleibt er laut LVZ der beliebteste See in der Steiermark, basierend auf der Anzahl der Instagram-Hashtags.
Als Alternative für Naturfreunde, die aktiv bleiben möchten, stehen auch der Weißensee in Kärnten, der Wolfgangsee im Salzkammergut, der Achensee in Tirol und der Lunzer See in Niederösterreich zur Verfügung. Diese Regionen bieten ähnliche landschaftliche Reize und Freizeitmöglichkeiten, die durch die Schönheit der alpinen Umgebung bereichert werden.
Klimawandel und seine Folgen
Die Herausforderungen, vor denen der Grüne See steht, sind Teil eines größeren Problems, das den Klimawandel betrifft. Seit der Industrialisierung hat die Freisetzung von Treibhausgasen zu einem massiven Eingriff in das globale Klimasystem geführt. Dies führt zu einem anhaltenden Anstieg der Durchschnittstemperaturen, der auch in Österreich spürbare Folgen hat, wie oesterreich.gv.at erläutert.
Die Prognosen deuten darauf hin, dass Österreich in den kommenden Jahrzehnten mit heißen, trockenen Sommern und weniger schneereichen Wintern rechnen muss. Dies beeinträchtigt nicht nur die Wasserreserven, sondern auch die Landwirtschaft und den Wintertourismus. Auch die Gletscher der Alpen sind von dieser Entwicklung betroffen; innerhalb der letzten 100 Jahre haben sie rund 50% ihres Eises verloren. Der Rückgang der Gletscher bedeutet den Verlust natürlicher Wasserspeicher und könnte die Attraktivität der Bergregionen mindern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Grüne See nicht nur ein wunderschöner Ort ist, sondern auch ein Indikator für die dringenden Klimafragen, mit denen die Region konfrontiert ist. Trotz seiner aktuellen Trockenheit bleibt er für Besucher ein faszinierendes Ziel, während der Klimawandel weiterhin seine Schatten über die Alpen wirft.