
Am 8. April 2025 wurde das Essener Start-up „LastBIM“ gegründet, ein Unternehmen, das sich auf die Entwicklung innovativer Software für digitale Bauplanung spezialisiert hat. Die Gründer Antonia Langner, Niklas Portmann und Stefan Hellweg haben es sich zum Ziel gesetzt, die Effizienz und Transparenz im Bauwesen zu erhöhen. Ihre Software basiert auf Building Information Modeling (BIM), wodurch eine Vernetzung zwischen Planung, Bau und Bewirtschaftung von Gebäuden ermöglicht wird. Diese Technologie soll sicherstellen, dass alle Projektbeteiligten eine gemeinsame Sprache sprechen und sich auf demselben Informationsstand befinden, was die Zusammenarbeit optimiert.
Das Team von LastBIM setzt sich aus hervorragend qualifizierten Fachleuten zusammen. Niklas Portmann ist Softwareentwickler und Geschäftsführer, während Stefan Hellweg die Bereiche Vertrieb und Finanzen verantwortet; er hat einen Masterabschluss in Finance & Investment. Antonia Langner bringt zudem wertvolle Erfahrungen als Bauingenieurin mit. Unterstützung erhält das Start-up durch das GUIDE, das Zentrum für Gründungen und Innopreneurship an der Universität Duisburg-Essen. Hier profitiert das Team von verschiedenen Stipendien und Workshops, die sich auf Aspekte wie Business Model, Finanzierung und Sales konzentrieren. Zu den beantragten Stipendien gehören das Gründungsstipendium.NRW und das EXIST-Gründungsstipendium, die es LastBIM ermöglichen, sich ein Jahr lang finanziell abzusichern und sich ganz auf die Softwareentwicklung zu konzentrieren.
Herausforderungen und nächsten Schritte
Trotz der vielversprechenden Entwicklung steht LastBIM vor Herausforderungen, insbesondere bei der Kontaktaufnahme zu potenziellen Kunden und beim Abschluss erster Verträge. Aktuell verzeichnet das Unternehmen jedoch bereits einige Fortschritte, da es bessere Kontakte zu Bauingenieurbüros und Projektentwicklern knüpfen konnte. Die nächsten Schritte für LastBIM sehen eine Umsatzsteigerung, ein großes Software-Update basierend auf Kundenfeedback sowie die Erweiterung des Angebots vor, um die Zielgruppe zu vergrößern und die Reichweite zu erhöhen.
Die Digitalisierung der Baubranche, oft auch als Bauen 4.0 bezeichnet, hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Eine Studie von PlanRadar, die 3.000 Personen aus der Branche befragt hat, zeigt, dass 74% der Unternehmen Künstliche Intelligenz (KI) in verschiedenen Bauphasen einsetzen. Zudem planen 84% eine Erhöhung ihrer Investitionen in den nächsten fünf Jahren. Trotz dieser Fortschritte gibt es große Hindernisse für eine flächendeckende Digitalisierung, darunter fehlende Mitarbeiterkompetenzen (32%) und Integrationsschwierigkeiten (27%).
Technologische Trends und Perspektiven
Die Studie belegt, dass der Einsatz von Robotik, digitalen Überwachungssystemen, Drohnen und Virtual-Reality-Trainings zunimmt. Allerdings bleibt die Kluft zwischen dem Potenzial digitaler Technologien und ihrer tatsächlichen Umsetzung in der Branche groß. Besonders hoch sind die Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien sowie in BIM und Bausoftware, welche jeweils 19% der Investitionen ausmachen.
Die Kluft zwischen den Möglichkeiten der digitalen Technologien und der realisierten Implementierung ist deutlich spürbar. Im DACH-Raum schneidet die Baubranche in Bezug auf die Einführung neuer Technologien jedoch vergleichsweise gut ab. Die Nutzung von BIM ist mittlerweile bei 70% der deutschen Bauunternehmen etabliert und fördert die digitale Modellierung sowie das Lebenszyklusmanagement von Gebäuden. Trotzdem gibt es noch viel Potenzial für eine umfassendere Integration neuer Technologien wie 3D-Druck und IoT, die Ressourcenmanagement und Baustellensicherheit erheblich verbessern können.
Abschließend zeigt die Entwicklung von LastBIM das Potenzial der digitalen Transformation in der Baubranche. Mit einem starken Fokus auf Innovation und Zusammenarbeit könnte das Start-up als Vorreiter für künftige Entwicklungen in der digitalen Bauplanung fungieren. Der Weg zur optimalen Nutzenmaximierung digitaler Lösungen bleibt jedoch eine kontinuierliche Herausforderung für alle Akteure in der Branche.