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Trump lehnt EU-Zoll-Deal ab: Droht ein Handelskrieg mit China?

US-Präsident Trump lehnt EU-Zollangebot ab und fordert höhere Energieimporte. Zölle auf chinesische Waren steigen, während die Börsen weltweit reagieren. Welche Folgen hat dies für die Wirtschaft?

US-Präsident Donald Trump bleibt in seiner harten Zollpolitik unnachgiebig und hat ein von der Europäischen Union (EU) vorgeschlagenes Handelsabkommen abgelehnt. Gemäß Tagesschau bot die EU eine Vereinbarung an, die drohende Zölle von 20 Prozent auf Exporte in die USA abwenden sollte. Trump forderte stattdessen, dass die EU ihre Energieimporte aus den USA erheblich erhöht, um das Handelsdefizit zwischen den beiden Regionen auszugleichen. Diese Forderung steht im Kontext von Trumps Kritik an den „unfairen“ Handelspraktiken der EU und dem geringen Kauf von US-Produkten durch europäische Länder.

Trotz der Bereitschaft der EU, in Verhandlungen einzusteigen, könnte sie als Gegenmaßnahme zu den US-Zöllen ebenfalls eigene Zölle erheben. Hierbei bezieht sich die EU auf die bereits unterbreiteten Vorschläge einer Null-Zoll-Politik für Industriegüter. Die EU hat sich kürzlich erneut für ein offenes und berechenbares globales Handelssystem ausgesprochen und kritisierte die von Trump vorgeschlagene „gegenseitige“ Handelspolitik.

Wirtschaftliche Auswirkungen und globale Reaktionen

Die angespannten Handelsbeziehungen haben bereits unmittelbare negative Auswirkungen auf die Märkte. Die Börsen weltweit reagieren drastisch auf die Zollpolitik der Trump-Regierung. Insbesondere der DAX verzeichnete bereits den dritten Handelstag mit signifikanten Verlusten, während der Nikkei-Index in Japan um etwa sieben Prozent fiel. Auch die Unternehmen in Deutschland sind besorgt über die potenziellen Auswirkungen dieser Politik: Der geschäftsführende Finanzminister Jörg Kukies warnte vor einem möglichen Rückgang der Exporte in die USA um 15 Prozent.

Zusätzlich zu den Zollfragen auf EU-Waren plant die US-Regierung, ab Mittwoch erhöhte Zölle von 34 Prozent auf chinesische Importe zu erheben. Diese Entscheidung könnte ebenfalls eine Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China nach sich ziehen, da China ankündigte, ebenfalls seine Zölle auf US-Waren um 34 Prozent anzuheben, mit der Drohung, diese auf bis zu 50 Prozent zu erhöhen. Chinas Handelsministerium betont, dass man entschlossen gegen weitere Zollerhöhungen vorgehen werde.

Bilaterale Handelszahlen und zukünftige Verhandlungen

Der bilaterale Warenhandel zwischen der EU und den USA belief sich im Jahr 2023 auf 851 Milliarden Euro. Die EU exportierte Waren im Wert von 503 Milliarden Euro in die USA, während die Importe aus den USA bei 347 Milliarden Euro lagen, was zu einem Handelsüberschuss von 157 Milliarden Euro für die EU führte. Im Bereich der Dienstleistungen hingegen weist die EU ein Defizit von 109 Milliarden Euro auf. Diese Zahlen unterstreichen die Komplexität des Handelsverhältnisses und die Notwendigkeit ausgewogener Verhandlungen zwischen beiden Parteien.

Die EU bleibt offen für konstruktive Diskussionen zu Zollfragen, hat aber bislang noch kein konkretes Angebot zur Zollsenkung vorgelegt. Es ist wichtig zu beachten, dass die Durchschnittszolltarife zwischen der EU und den USA bei etwa 1 % liegen. Derzeit erhebt die EU einen Zoll von 10 % auf Autos, während die USA auf Pickups einen Zoll von 25 % erheben, was die unterschiedlichen Zollstrukturen verdeutlicht.

Am 12. Februar 2025 diskutierte das Europäische Parlament intensiv über die Zollbedrohungen der Trump-Regierung. EU-Abgeordnete, darunter Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, evaluierten mögliche Gegenzölle als Antwort auf die US-Maßnahmen, während Maroš Šefčovič von der EU-Kommission die US-Zölle als schädlich für Unternehmen und Verbraucher bezeichnete. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Festlegungen auf die transatlantischen Beziehungen auswirken werden.

Referenz 1
www.tagesschau.de
Referenz 2
germany.representation.ec.europa.eu
Referenz 3
www.europarl.europa.eu
Quellen gesamt
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