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Goldrausch im Amazonas: Zerstörung, Quecksilber und Not der Indigenen!

Der illegale Goldabbau im Amazonas hinterlässt verheerende Spuren: Indigene Gemeinschaften leiden, Umwelt wird geschädigt. Der Goldboom gefährdet nicht nur die Natur, sondern auch die Gesundheit der Bevölkerung.

Der Amazonas-Regenwald, das grüne Herz des Planeten, steht unter massivem Druck durch illegale Goldabbaumaßnahmen. Tagesspiegel berichtet, dass bei Überflügen über die Region Narben sichtbar werden, die durch den unverantwortlichen Eingriff von Goldgräbern verursacht worden sind. Kahle Erdflächen, schlammige Gruben und verseuchtes Wasser sind nur einige der alarmierenden Symptome dieser ökologischen Katastrophe, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die Lebensgrundlagen der indigenen Gemeinschaften in Mitleidenschaft zieht.

Besonders betroffen sind die Yanomami-Dörfer, in denen 84 % der Bevölkerung erhöhten Quecksilberwerten ausgesetzt sind. Illegale Goldsucher, auch „Garimpeiros“ genannt, dringen zunehmend in geschützte Gebiete vor und verursachen damit eine signifikante Zerstörung der Artenvielfalt und der natürlichen Ressourcen. Trotz der Bemühungen der brasilianischen Regierung unter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva ist ein Ende dieser Praktiken nicht in Sicht, da die Aktivitäten sich in neue Gebiete verlagern. Greenpeace dokumentiert einen Rückgang der illegalen Bergbauaktivitäten in einigen Regionen, während in anderen, wie der Sararé-Region, ein alarmierender Anstieg von 93 % festgestellt wurde.

Gesundheitliche und Soziale Auswirkungen

Die Gesundheitsrisiken sind gravierend. Dário Kopenawa, Vizepräsident der Yanomami-Organisation Hutukara, beschreibt, wie die Verschmutzung von Wasserquellen nicht nur die Menschen, sondern auch die Tierwelt bedroht. Die Arbeit der Goldsucher ist extrem gefährlich; viele arbeiten bis zu zwölf Stunden täglich und sind oft gefährlicher Quecksilberexposition ausgesetzt. In einigen Fällen wird berichtet, dass bis zu 40 % dieser Arbeiter Opfer von Menschenhandel und Zwangsarbeit sind, während kriminelle Netzwerke, die in die Goldproduktion involviert sind, mit Drogenkartellen verbunden sind.

Ein entscheidender Aspekt des Problems ist die Kommerzialisierung des Goldes, das international gehandelt wird. Weather.com hebt hervor, dass in Creporizão, einem Zentrum für den illegalen Goldhandel, keine Bank oder Post vorhanden ist. Die Goldverkäufe erreichen Märkte in den USA, Europa und Asien – ein Teufelskreis, der nicht nur zur Zerstörung des Regenwaldes führt, sondern auch zur Stärkung der kriminellen Strukturen, die diese Praktiken ermöglichen.

Zukunftsausblick und internationale Verantwortung

Die Nachfrage nach Gold bleibt ungebrochen, angeheizt durch steigende Preise, die möglicherweise von über 1.700 US-Dollar pro Unze auf bis zu 3.000 US-Dollar steigen könnten. Dies hat in der Vergangenheit zu einem neuen Goldrausch, insbesondere während der Corona-Krise, geführt, da Gold als stabile Kapitalanlage betrachtet wird. Dies hat die bereits kritische Situation nur verschärft.

Präsident Lula plant Maßnahmen zum Schutz des Amazonas und will die Umweltbehörde Ibama bei den Razzien gegen Goldgräber unterstützen. Dennoch bleibt die Frage der kontinuierlichen Überwachung und der internationalen Verantwortung bestehen. Brasilien ist im November 2023 Gastgeber der Weltklimakonferenz COP30, wo die globale Gemeinschaft gemeinsam an Lösungen arbeiten muss, um den Raubbau an den letzten großen Regenwaldgebieten zu stoppen. Die Zerstörung des Amazonas bedeutet nicht nur das Verschwinden eines Ökosystems, sondern auch einen unverzeihlichen Verlust für das globale Klima, da der Amazonas als einer der größten Kohlendioxid-Speicher der Welt gilt.

Referenz 1
www.tagesspiegel.de
Referenz 3
weather.com
Quellen gesamt
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