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Julischka Eichel begeistert im Deutschen Theater: Grönland-Ruf für die Welt!

Am 6. April 2025 inszeniert Schorsch Kamerun im Deutschen Theater Berlin sein Stück „Große Gewinne Schwere Verluste“. Julischka Eichel ruft das Publikum zum Nachdenken über Globalisierung und Einsamkeit auf.

Am 6. April 2025, im Deutschen Theater Berlin, entzündete sich das Publikum an einem eindrucksvollen Auftritt von Julischka Eichel. Die Schauspielerin, die zugleich Botschafterin Dänemarks ist, verkündete mit einem enthusiastischen „Lang lebe Grönland!“ ihre Ansichten zu drängenden globalen Themen. In einem gestreiften Mantel und geschmückt mit Perlenketten trat sie in das Licht einer Inszenierung, die unter der Regie von Schorsch Kamerun entstand.

Kameruns neues Stück „Große Gewinne Schwere Verluste“ thematisiert die Herausforderungen der Globalisierung und Digitalisierung. Diese Entwicklungen isolieren Menschen und lassen sie dennoch als Gemeinschaft stark erscheinen. Während des Abends wurden zahlreiche tagesaktuelle Nachrichten und Geschichten vom Ensemble eindrucksvoll präsentiert, was die Zuschauer anregte, über gesellschaftliche Umbrüche nachzudenken. Eichel übernahm dabei die Rolle einer Botschafterin und trat auch als Figur namens Stefanie auf, die ihren Job verloren hat.

Ein komplexes Bühnenbild und vielstimmige Charaktere

Das Bühnenbild, das eine blaue Tartanbahn mit einem Glashaus als Paketannahmestation kombiniert, trug zur Atmosphäre des Abends bei. Die Charaktere waren vielfältig: Manuel Harder verkörperte sowohl James Bond als auch den Fußballstar Toni Kroos, während Felix Goeser in der Rolle des musikbegeisterten Hardy zu sehen war. Natali Seelig, die die Rolle von Janet übernahm, brachte die schweren Erinnerungen ihrer Kindheit auf die Bühne, und Mercy Dorcas Otieno stellte die Influencerin Ayanda dar, die einen „Connection Point“ gegründet hat.

Trotz gefühlvoller Themen und einer gewissen Dramaturgie blieben die Szenen unverbunden, was den kritischen Beobachtern ins Auge fiel. Der Abend wurde mit dem Diskurs-Theater von René Pollesch vergleichen, jedoch fehlte dem Stück dessen typischer Esprit und Witz. Ein mit dem Richardchor aus Berlin unterlegter Gesang belebte die Darbietung, doch das Ensemble konnten den Abend nicht sängerisch anheben.

Gesellschaftliche Themen im Fokus

Themen wie der Berliner Kulturhaushalt und das Werk „The Purple Rose of Cairo“ von Woody Allen wurden behandelt. Kamerun strebte an, Transformationen der Zeit zu untersuchen, doch das Ergebnis wurde als reizlose Betroffenheitsrevue beschrieben. Die Darbietung schien die Zuschauer nicht nur zu unterhalten, sondern sie auch zum Nachdenken über gesellschaftliche Entwicklungen anzuregen, was sich dem Begriff des „Irrwegs der Menschheit“ von Aurelio Peccei und Alexander King annähern kann. Ihr Werk aus dem Jahr 1968 thematisiert ein fehlendes Verantwortungsbewusstsein für unsere Umwelt und stellt die Dringlichkeit der Veränderung heraus, die auch Kameruns Stück anstoßen will.

Eng verbunden sind die Fragestellungen der Nachhaltigkeit und der ökologischen Verantwortung, die nicht nur in Kameruns Arbeiten, sondern auch in der japanischen Choreographin Eisa Jocsons Werk „Manila Zoo“ anklingen. Jocson beleuchtet die durch die Pandemie sichtbar gewordenen sozialen Ungleichheiten und thematisiert die Beziehung zwischen neuen Technologien und traditionellen Theaterformen.

In der heutigen Zeit, beeinflusst durch die COVID-19-Pandemie, haben sich die Ausdrucksformen des Theaters verändert. Während viele Bühnen als Reaktion auf die Schließungen digitale Formate erprobten, bleibt ungewiss, wie Theater in Zukunft existieren und inspirieren kann. Dennoch zeigt dies auch, dass die Bühne als Raum ständiger Evolution und Anpassung dient.

Ob Kameruns neue Inszenierung in der Lage ist, das Publikum nachhaltig zu begeistern, wird sich zeigen, jedoch bleibt der kritische Blick auf gesellschaftliche Themen ein fester Bestandteil seines Schaffens. Die Erkundung der verschiedenen Dimensionen von Kunst und Kunstvermittlung bleibt als Herausforderung und Chance bestehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Große Gewinne Schwere Verluste“ ein eindringliches Beispiel dafür ist, wie kulturelle Veranstaltungen nicht nur unterhalten, sondern auch als Spiegel der zeitgenössischen gesellschaftlichen Verhältnisse dienen können. Mit einem klaren Bezug zu den Herausforderungen, vor denen wir stehen, bleibt es unerlässlich, den Dialog fortzusetzen und das Bewusstsein für unsere Verantwortung gegenüber der Zukunft zu schärfen.

Für weitere Details zu Kameruns Arbeiten sei auf die Berichte von FAZ, taz und Deutschlandfunk verwiesen.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
taz.de
Referenz 3
www.deutschlandfunk.de
Quellen gesamt
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