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Rätselhafter Riesenwurm: Zehn Jahre unentdeckt im Karlsruher Vivarium!

Im Karlsruher Vivarium wurde ein 1,5 Meter langer Borstenwurm ohne Kopf entdeckt, der zehn Jahre unbemerkt im Korallenbecken lebte. Experten untersuchen nun seine Herkunft und Art.

Am 1. April wurde ein etwa 1,5 Meter langer Borstenwurm tot im Korallenbecken des Vivariums in Karlsruhe entdeckt. Diese bemerkenswerte Entdeckung hätte zunächst für einen Aprilscherz gehalten werden können, wie der Direktor des Naturkundemuseums, Martin Husemann, anmerkte. Doch die Realität war faszinierender als jeder Scherz.

Johann Kirchhauser, der Leiter des Vivariums, hatte bereits länger den Verdacht, dass sich ein großer Riffbewohner im Becken verborgen hielt. Nach nächtlichen Beobachtungen mit einer Taschenlampe und dem Aufstellen einer Falle, die jedoch nach zwei Monaten ohne Erfolg wieder abgebaut wurde, sollte der Verdacht bestätigt werden. Der Borstenwurm, der nun untersucht wird, könnte zur Gattung des Bobbitwurms gehören, was ihn noch interessanter macht.

Unbekanntes Wesen mit fehlendem Kopf

Die Tatsache, dass der Kopf des Wurms fehlt, erschwert die genaue Bestimmung der Art. Experten haben es mit einer großen Herausforderung zu tun, denn unter den etwa 10.000 Borstenwurmarten könnte der Wurm in Karlsruhe zahlreich und vielfältig sein. DNA-Proben des Wurms werden derzeit im Naturkundemuseum analysiert, und Fachleute aus Deutschland sowie Norwegen wurden um Rat gebeten.

Es wird vermutet, dass der Wurm etwa zehn Jahre im Becken gelebt hat, nachdem er als Baby in lebendem Korallenriffgestein aus Indonesien eingeführt wurde. Interessanterweise gehört der Borstenwurm zur Klasse der Polychaeten und ist bekannt für seine Fähigkeit, in weichen Sedimenten zu graben und auf Beute zu lauern. Einige Arten können bis zu 3 Meter lang werden. Das bisher größte bekannte Exemplar eines Bobbitwurms erreichte sogar eine Länge von 299 cm.

Lebensweise und Gefahren

Die Ernährungsweise des Borstenwurms umfasst eine Vielzahl von Nahrungsquellen. Sie sind Omnivoren und können Fische, Algen sowie organisches Material konsumieren. Zudem gelten sie als Aasfresser. Diese Lebensweise macht sie zu entscheidenden Akteuren im Ökosystem, obwohl sie auch andere Aquarium-Bewohner schädigen können, indem sie sich von Korallen ernähren oder beißen.

Die Schwierigkeit, Borstenwürmer zu entdecken, liegt oft darin, dass sie nachts aktiv werden und sich vor den menschlichen Augen verbergen. Dabei können sie nicht nur nützlich sein, indem sie Detritus fressen und das Substrat belüften, sondern auch problematisch, insbesondere wenn sie überhandnehmen. Überfütterung in Aquarien ist eine häufige Ursache für ein unkontrolliertes Wachstum dieser Tiere.

Insgesamt ist die Entdeckung des Borstenwurms im Vivarium ein faszinierender Einblick in die unbekannte Welt der Meeresbewohner und lässt die Fragen verweben, wie viele solcher Geheimnisse noch in den Tiefen der Ozeane und Riffe verborgen sind. Der Borstenwurm, der nun auf seine Untersuchung wartet, bietet einen faszinierenden Blick auf ein Ökosystem, das unverändert weiter existieren kann, während menschliche Augen unfähig sind, es zu erkennen.

Für weitere Informationen über Borstenwürmer und ihre Lebensweise können die Leser auf die Artikel beider Quellen zugreifen: Tag24, Wikipedia und Tjmbb.

Referenz 1
www.tag24.de
Referenz 2
en.wikipedia.org
Referenz 3
tjmbb.org
Quellen gesamt
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