Die Kunst, mit Wein zu kochen, ist eine Tradition, die sowohl die Aromen des Gerichts hervorhebt als auch die Esskultur bereichert. In einem aktuellen Artikel von Schwäbische Post teilt Henrike Heinicke, die ehemalige württembergische Weinprinzessin, wertvolle Tipps für Feinschmecker, die ihre Ostergerichte verfeinern möchten.
Heinicke betont, dass Wein nicht dominieren, sondern den Geschmack des Essens unterstützen sollte. Bei deftigen Schmorgerichten und kräftigen Soßen empfiehlt sie die Verwendung von 500 ml Wein für vier Personen. Ein „Spritzer“ wird dabei mit etwa 100 ml veranschlagt. Ein wichtiger Hinweis: den Wein, den man auch trinken möchte, sollte man auch zum Kochen verwenden, um die Grundnote des Gerichts zu bewahren.
Kochen mit dem richtigen Wein
Ein weiterer Rat von Heinicke ist, dass korkender Wein beim Kochen nicht verwendet werden sollte. Sie erläutert zudem, dass der verbleibende Alkohol im Gericht von der Kochmethode abhängt. Generell bleibt immer etwas Alkohol enthalten, auch wenn dieser ab 78 Grad Celsius zu verdampfen beginnt.
Besonders für Einsteiger gibt es einige Faustregeln: Rotwein passt hervorragend zu roten Fleischgerichten und Schmorgerichten, während Weißwein sich optimal für helle Suppen und Saucen eignet. Tannin- und holzarme Rotweine sind empfehlenswert, während Barrique-Fass gereifte Weine vermieden werden sollten. Die korrekte Wahl des Weins kann die Qualität eines Gerichtes erheblich steigern.
Ein weiterer interessanter Aspekt, der von Wine in Black aufgegriffen wird, ist die allgemeine Aromenvielfalt des Weins. Er kann sogar als Alternative zu Essig oder Zitrone dienen, um frische Säure hinzuzufügen. Die Zutaten sollten in einem harmonischen Gleichgewicht stehen, wobei Anfänger vorsichtig mit der Weinmenge umgehen sollten, um den richtigen Geschmack zu erzielen.
Kreativität in der Küche
Die Vielseitigkeit des Weins zeigt sich auch in der Zubereitung von Gemüse. Rotwein kann beispielsweise zur Herstellung von Rotweinzwiebeln verwendet werden. Zudem können Reste von Wein, auch wenn sie einen Korkgeschmack aufweisen, zum Kochen verwendet werden, da TCA beim Kochen verdampft.
Beim Kochen von Fleisch gilt die Regel: Weißwein zu hellem Fleisch und Rotwein zu rotem Fleisch und Wild. Coq au vin, ein klassisches französisches Gericht, wird traditionell mit Rotwein zubereitet. Für helle Fleischgerichte eignet sich besonders Riesling aufgrund seiner Weinsäure und vielfältigen Aromen. Bei rotem Fleisch können schlankere Rotweine wie Pinot Noir oder Gamay bevorzugt werden, während kräftigere Rotweine ideal für Schmorgerichte sind.
Abschließend ermutigt Heinicke die Kochliebhaber dazu, mit verschiedenen Rebsorten zu experimentieren und auch Desserts mit Wein zuzubereiten. Rotweincrème und Portweinbirnen sind nur einige Beispiele dafür, wie Wein die Küche bereichern kann. Die Verwendung von Wein in der Küche bringt nicht nur Genuss, sondern auch eine kreative Komponente, die das Kochen zu einem besonderen Erlebnis macht.