
Los Angeles County hat eine bahnbrechende Einigung über vier Milliarden Dollar erzielt, um nahezu 7.000 Forderungen von Opfern sexuellen Missbrauchs in Jugendanstalten und Kinderheimen zu begleichen. Diese Vereinbarung wurde als beispiellos bezeichnet und stellt die größte ihrer Art in der Geschichte dar. Sie betrifft Fälle von Missbrauch, die sich seit 1959 ereignet haben, und erlangte erst nach der Verabschiedung eines neuen Gesetzes im Jahr 2020, welches die Verjährungsfristen aufhob, Bedeutung. Viele der Betroffenen zogen putrale Berichte über ihre Erfahrungen im Jugendsystem vor, insbesondere über das MacLaren Children’s Center, das als „Horrorhaus“ bekannt wurde und 2003 geschlossen wurde.
Fesia Davenport, die Geschäftsführerin des Bezirks Los Angeles, entschuldigte sich im Namen des Kreises bei den Opfern und bezeichnete die Einigung als historischen Schritt. In den letzten Jahren berichteten zahlreiche Männer und Frauen von sexuellem Missbrauch, der ihnen in diesen Einrichtungen widerfuhr. Eine umfassende Untersuchung ergab, dass jahrzehntelang keine Überprüfung der Mitarbeiter auf kriminelle Hintergründe vorgenommen wurde, was die Schwere der Vorfälle verstärkt.
Hintergrund der Einigung
Die Einigung muss noch von einem Schadenregulierungsausschuss und einem Aufsichtsgremium genehmigt werden, bevor sie endgültig in Kraft tritt. Angesichts der finanziellen Herausforderungen, mit denen Los Angeles County konfrontiert ist, einschließlich möglicher Einsparungen aus Washington und der Kosten für die Bewältigung von Flächenbränden, könnte dieser Vergleich erhebliche finanzielle Folgen haben. Es wird berichtet, dass die Bezirksregierung bereits mit Mittelkürzungen und einem angespannten Budget zu kämpfen hat.
Der Vergleich übertrifft frühere Einigungen in ähnlichen Fällen, darunter die 2022 erzielte Einigung der Boy Scouts of America über 2,6 Milliarden Dollar für Missbrauchsansprüche. Zuvor hatte die Erzdiözese von Los Angeles eine Zahlung von 800 Millionen Dollar an Opfer von sexueller Gewalt geleistet, was insgesamt mehr als 1,5 Milliarden Dollar an Auszahlungen resulted. Dies zeigt einen kontinuierlichen Trend, dass Institutionen für Missbrauchsopfer zur Verantwortung gezogen werden.
Gesetzgebung und Verjährung
Ein Schlüsselfaktor für die jetzige Möglichkeit, gegen die Verantwortlichen vorzugehen, ist das kalifornische Gesetz von 2020, das es Opfern ermöglicht, Klagen einzureichen, indem es die Verjährungsfrist für drei Jahre aussetzt. Die Verjährungsfristen im Zivilrecht und im Strafrecht unterscheiden sich erheblich. Während im Strafrecht die Verjährung in der Regel mit dem Ende des Verbrechens beginnt, gilt bei Kindesmissbrauch, dass die Verjährung bis zur Volljährigkeit des Opfers, also bis zum 21. Lebensjahr, ruht. Dies gibt Opfern die notwendige Zeit, um sich zu erheben und Gerechtigkeit zu suchen.
Die aktuelle Situation in Los Angeles könnte einen paradigmatischen Wandel im Umgang mit historischen Missbrauchsfällen darstellen, der das Bewusstsein für die Schwere und die Folgen solchen Missbrauchs schärft. Ebenso zeigt sie die Notwendigkeit von Reformen im Jugendhilfesystem, um künftige Vorfälle zu verhindern und den Opfern von heute Gehör zu verschaffen.
Die Prüfungen und die Genehmigung des Vergleichs stehen bevor, und die nächsten Schritte werden entscheidend sein, um den Opfern von Missbrauch die Anerkennung und Entschädigung zu bringen, die sie so dringend brauchen.
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