
Der Raketenangriff auf die Stadt Kryvyi Rih in der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk hat mindestens 14 Todesopfer gefordert, darunter sechs Kinder, und mindestens 50 weitere Menschen verletzt. Diese tragischen Ereignisse fanden statt, während US-Präsident Donald Trump für einen Waffenstillstand plädierte. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte diesen Angriff als einen der tödlichsten Russlands in diesem Jahr und betonte die Notwendigkeit eines verstärkten Drucks durch den Westen auf Moskau, um weitere Eskalationen zu verhindern. Die Angriffe auf zivile Infrastruktur führen zu großem Entsetzen und Trauer in der ukrainischen Bevölkerung. Dies berichtet Al Jazeera.
Der Angriff traf gezielt ein Wohngebiet in Kryvyi Rih, das auch die Heimatstadt Selenskyjs ist. Der regionale Gouverneur Serhiy Lysak berichtete von erheblichen Schäden an mehreren Wohnblocks, die in Brand geraten sind. Unbestätigte Videos zeigen das verheerende Ausmaß der Zerstörung, mit Opfern auf dem Gehweg, darunter ein Kind in der Nähe eines Spielplatzes. Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinets erklärte, dass die russischen Streitkräfte eine ballistische Rakete eingesetzt hätten, die in kurzer Zeit ihr Ziel erreicht und schwer abzufangen sei. Diese Waffen zielen nicht auf militärische Infrastruktur, sondern gezielt auf Zivilisten und deren Lebensbereiche, wie Lubinets anmerkte.
Auswirkungen und Reaktionen
In der Nacht nach dem Angriff auf Kryvyi Rih wurden bereits mindestens vier Personen in Charkiw getötet und 35 verletzt, als russische Drohnen Wohngebiete angriffen. Dies war der vierte Drohnenangriff auf Charkiw in dieser Woche, der ähnliche Schäden in Wohnblocks zur Folge hatte und das Gefühl der Unsicherheit verstärkte. Zudem wurde ein Angriff auf ein Wärmekraftwerk in der Stadt Cherson gemeldet, was die Vorwürfe Selenskyjs verstärkt, dass Russland ein von den USA vermitteltes Moratorium für Angriffe auf Energieinfrastruktur verletzt hat. Diese aggressive Vorgehensweise weckt Ängste vor einer weiteren Intensivierung des Konfliktes.
Trotz des von Kiew akzeptierten Vorschlags eines bedingungslosen 30-tägigen Waffenstillstands, der jedoch von Russland zurückgewiesen wurde, bleiben die offensiven Maßnahmen auf beiden Seiten unvermindert. Das russische Verteidigungsministerium argumentierte, dass der Angriff auf ein Treffen ukrainischer Soldaten abzielte und behauptete, dabei seien bis zu 85 Soldaten und Offiziere sowie bis zu 20 Fahrzeuge verloren gegangen. Der Krieg, der 2022 begann, hat inzwischen zu einem enormen Verlust an Menschenleben geführt. Diese Situation zeigt, wie fragil der Frieden bleibt und wie dringend ein Ende der Kampfhandlungen herbeigeführt werden muss, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden.
Aktuelle militärische Lage
In der Zwischenzeit bleibt die Situation an den Frontlinien angespannt. Russische Streitkräfte sind vorrückend in der Region Donezk und haben Gelände in der Nähe von Lyman eingenommen. Geolokalisierte Videos belegen ukrainische Luftangriffe auf russische Militärfahrzeuge, was die weiterhin aktive Rolle beider Seiten im Konflikt zeigt. Die Kontrolle über strategisch wichtige Gebiete schwankt, wie das Institute for the Study of War analysiert. Diese Dynamik schafft Unsicherheit und stellt die Hoffnungen auf Frieden weiter in Frage.