
In Kaiserslautern steht eine lebhafte Diskussion an, ob ein Schiller-Denkmal am Schillerplatz errichtet werden sollte. Die Idee, die von Karin Kolb und Werner Kuhn vorgeschlagen wurde, hat sowohl Befürworter als auch Kritiker gefunden. Die Leser der RHEINPFALZ äußern ihre Meinungen zu diesem Thema, was zu einem breiten Spektrum von Reaktionen führt. Torsten Vogt kritisiert das Vorhaben, da er der Meinung ist, das Denkmal würde den Bezug zu den Gefallenen des „Kgl.-Bayer. 23er Infanterieregiments“ missachten.
Auf der anderen Seite sieht Bettina Bachem, die Vorsitzende der Freunde des Museums Pfalzgalerie, in einem Denkmal eine gute Idee, plädiert jedoch für ein Denkmal, das den Pfälzischen Freiheitsgedanken würdigt. Janin Böhm wirft die Frage auf, was der Bezug Schillers zu Kaiserslautern sei, und schlägt vor, die finanziellen Mittel besser zu nutzen.
Abweichende Meinungen
Unter den Befürwortern des Schiller-Denkmals findet sich Wolfgang Frisch, der betont, dass die Themen Freiheit und Menschenwürde, die Schiller behandelt hat, bis heute von großer Relevanz sind. Hans Wagner sieht in einem Schiller-Denkmal eine pädagogisch wertvolle Ergänzung zur Stadt, die über die üblichen Kriegerdenkmäler hinausgeht.
Kritik gibt es auch von Beate Hlawitschka, die in einer Stadt, in der Schiller nie war, ein Denkmal für unpassend hält. Sie wünscht sich stattdessen mehr Begrünung in der Stadtmitte. Gerhard Halfmann schlägt vor, ein Denkmal für den Fußballer Fritz Walter zu errichten. Friedrich Hüttenberger hat ebenfalls Bedenken und schlägt stattdessen ein Denkmal für die Pfälzer Freiheitskämpfer von 1849 vor.
Alternative Vorschläge
Ein weiteres Thema, das diskutiert wird, ist die Möglichkeit, alternative Formen der Erinnerung zu schaffen. So erinnert Ronald Laier an eine frühere Kunstinstallation an der geplanten Stelle des Denkmals. Thomas Bundenthal bringt die innovative Idee eines gemeinsamen Denkmals für Schiller und Beethoven ins Spiel. Christina Kadel befürwortet eine einzigartige Lösung für Kaiserslautern anstelle eines weiteren Schiller-Denkmals.
Einige Leser, wie Jutta Nikolic, äußern Bedenken hinsichtlich der finanziellen Lage der Stadt und betrachten das Denkmal als unnötig. Thomas Heinz spricht sich für mehr Grün in der Stadtmittellandschaft aus, während Sabine Bahr befürchtet, ein Denkmal könnte die Sicht auf die Fruchthalle beeinträchtigen. Jürgen Weber weist darauf hin, dass, obwohl Schiller nie in Kaiserslautern war, die Stadt dennoch nach ihm benannt ist.
Zusätzlich werden Vorschläge für alternative Gedenkformen gemacht, wie etwa eine Gedenktafel an der Schillerschule. Diese vielfältigen Meinungen spiegeln wider, wie komplex und vielschichtig die Diskussion um Kulturdenkmale in Deutschland ist. Laut dem Eintrag auf Wikipedia unterscheiden sich die Begriffe für geschützte Objekte in verschiedenen Ländern, was zeigt, wie wichtig der Kontext bei der Schaffung und dem Erhalt von Denkmälern ist.