
Ermittlungen gegen ein internationales Netzwerk von Pädokriminellen haben in den letzten Wochen in Thüringen und anderen Teilen Europas an Fahrt gewonnen. Die Ermittler stehen im Mittelpunkt eines umfassenden Einsatzes, der aus rund 35 Ländern, darunter auch Österreich, koordiniert wird. Insbesondere stehen vier Männer aus Thüringen im Fokus der Ermittlungen, die das Thüringer Landeskriminalamt nun bestätigt hat. Bei Durchsuchungen in Mühlhausen, Bad Berka und Triptis wurde umfangreiches Datenmaterial beschlagnahmt. Allerdings gab es bisher keine Festnahmen in diesem spezifischen Fall. Tag24 berichtet, dass die Ermittlungen gegen das internationale Netzwerk in einem größeren Kontext stehen.
Europol hat jüngst den Erfolg bei der Zerschlagung einer der weltweit größten Plattformen für Kindesmissbrauch, bekannt als „Kidflix“, vermeldet. Diese Plattform, die 2021 von Cyberkriminellen gegründet wurde, zählte während ihrer aktiven Zeit nahezu zwei Millionen Nutzer. Nutzer konnten auf „Kidflix“ Inhalte streamen und herunterladen, wobei oft mit Kryptowährungen gezahlt wurde. In einer umfassenden Aktion zwischen dem 10. und 23. März 2023 wurden Nachforschungen in 31 Staaten durchgeführt, wobei 1.400 Tatverdächtige identifiziert wurden. Im Rahmen dieser Ermittlungen wurden 79 Verdächtige festgenommen, so auch in Österreich. Die Presse informiert über die Dimensionen dieser internationalen Operation.
Durchsuchungen und Beschlagnahmungen
Die Operation Stream, wie sie genannt wird, begann bereits im Jahr 2021. Ermittler beschlagnahmten unter der Federführung des Bayerischen Landeskriminalamtes und Europols über 3.000 elektronische Geräte sowie mehr als 91.000 Videos, die auf „Kidflix“ hochgeladen wurden. Diese Videos hatten eine alarmierende Gesamtlaufzeit von über 6.288 Stunden. Die Durchsuchungen in Deutschland und den Niederlanden führten dazu, dass ein Server mit etwa 72.000 Videos eingezogen wurde. Die Plattform hat sich als ebenso profitabel wie gefährlich herausgestellt, da einige Nutzer nicht nur Inhalte hochluden, sondern auch aktiv Kinder missbrauchten. Die meisten der identifizierten Verdächtigen waren Wiederholungstäter, die den Strafverfolgungsbehörden bereits bekannt waren.
Öffentliche Sicherheit und Unterstützung für Opfer
Die sexuelle Ausbeutung von Kindern wird von den europäischen Behörden als eine der größten Bedrohungen für die Sicherheit der EU angesehen. Es ist daher entscheidend, dass die Gesellschaft Betroffenen und ihren Familien Unterstützung bietet. Aus diesem Grund hat das National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC) verschiedene Ressourcen zur Verfügung gestellt. Das Team HOPE von NCMEC unterstützt Familien, indem es sie mit anderen verbindet, die ähnliche Krisen durchleben. NCMEC bietet beim Umgang mit solchen Situationen wertvolle Hilfe an, wie Beratungen und Kriseninterventionen.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Netzwerke von Pädokriminellen weiter zu zerschlagen und die Sicherheit der Kinder in Europa zu gewährleisten. Die Arbeit von Europol und den nationalen Behörden bleibt dabei unverzichtbar, um den Herausforderungen der digitalen Kriminalität wirksam zu begegnen.