
Nordrhein-Westfalen setzt auf die Rückkehr seiner jungen Wissenschaftler*innen aus dem Ausland. Mit dem NRW-Rückkehrprogramm bietet das Land eine attraktive Unterstützung für Forschende, die nach ihrer Zeit im Ausland zurückkehren möchten. Laut uni-paderborn.de werden jährlich maximal sechs Förderungen von jeweils bis zu 1,25 Millionen Euro über fünf Jahre vergeben. Ziel ist es, Nachwuchsgruppen an den Universitäten in NRW aufzubauen und den Wissenschaftsstandort zu stärken.
Die Universität Paderborn profitiert als eine von den geförderten Institutionen. Ab April wird Jun.-Prof. Dr. Nicholas A. Güsken, der zuvor Postdoc an der Stanford University war, eine Arbeitsgruppe in der experimentellen Physik leiten. Die Gruppe wird sich auf Quantenphotonik und Optoelektronik konzentrieren. Zu den Forschungsschwerpunkten gehören die Manipulation von Quantenemittern sowie aktive Licht-Materie-Wechselwirkungen.
Schlüsselpunkte des Rückkehrprogramms
Das Rückkehrprogramm existiert seit 2007 und hat bereits rund 60 jungen Forschern den Rückweg nach Nordrhein-Westfalen ermöglicht. Junge Wissenschaftler entscheiden sich häufig für eine Karriere im Ausland, jedoch gibt es viele Gründe, auch wieder zurückzukehren. NRW, als größter Wissenschaftsstandort in Europa, bietet durch seine 70 Hochschulen und mehr als 50 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen ein attraktives Umfeld für diese Rückkehr.
Für die Bewerbung um die Fördermittel sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. Dazu gehört der Nachweis von zwei bis sechs Jahren exzellenter wissenschaftlicher Arbeit nach der Promotion sowie mindestens ein Jahr im Ausland. Deutsche Staatsangehörigkeit ist dafür nicht erforderlich, was den Zugang erleichtert und internationale Talente anzieht. Die Bewerbungsfrist für 2024 richtet sich spezifisch an Nachwuchswissenschaftler im Bereich Future Computing, wobei zahlreiche Forschungsbereiche abgedeckt sind, darunter Künstliche Intelligenz und Quanten-Computing.
Tenure-Track-Programm als Chance
Ein zentrales Element des Aufbaus von Nachwuchsgruppen ist das Tenure-Track-Programm, das Bund und Länder seit 2016 zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ins Leben gerufen haben. Die Initiative zielt darauf ab, planbare Wissenschaftskarrieren zu ermöglichen. Laut tenuretrack.de wurden bereits 971 Professuren an 75 Hochschulen besetzt. Ein Viertel der neuen Tenure-Track-Professor*innen war vor ihrer Ernennung im Ausland tätig.
Jun.-Prof. Dr. Güsken, der eine der begehrten Tenure-Track-Professuren erhält, war zuvor in der Forschung aktiv und hat nicht nur an renommierten Institutionen wie der RWTH Aachen und dem Imperial College London studiert, sondern auch internationale Anerkennung erlangt. Er wurde jüngst in die Junge Akademie gewählt, was seine herausragenden Leistungen in der Wissenschaft unterstreicht.
Die neue Arbeitsgruppe von Güsken wird Teil des Instituts für Photonische Quantensysteme (PhoQS) und des „Center for Optoelectronics and Photonics Paderborn“ (CeOPP) sein. Der Zusammenschluss dieser Institutionen verdeutlicht den hohen Stellenwert, den die Forschung in der Quantenphotonik für den Standort NRW einnimmt und die Zielstrebigkeit, mit der das Land seine Position als führender Wissenschaftsstandort in Europa ausbauen möchte.