
Im Vorfeld der bevorstehenden Kommunalwahl am 14. September 2025 hat die CDU Kerpen einen bedeutenden Schritt gemacht. Bei einer Mitgliederversammlung in der Jahnhalle am 2. April 2025 wurde Harald Stingl überraschend zum Bürgermeisterkandidaten gewählt. Dies geschah trotz der vorherigen Favoritenrolle von Addy Muckes, der mit 43 Stimmen deutlich hinter Stingl, der 75 Stimmen erhielt, zurückblieb. Die Abstimmung ergab zudem drei Nein-Stimmen. Muckes verließ die Versammlung sichtlich konsterniert, was auf die Spannungen zwischen ihm und dem Fraktionsvorsitzenden Klaus Ripp hinweist, der Stingl zur Kandidatur bewegte.
Die Wahl des neuen Kandidaten kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da der amtierende Bürgermeister Dieter Spürck aus gesundheitlichen Gründen auf eine dritte Amtszeit verzichtet. Stingl, der erst Mitte Februar in die CDU eintrat, tritt in einem Umfeld an, das eine relevante Wende dieser politischen Landschaft signalisiert.
Kontext der Wahlen und kommunale Verantwortung
Die Bedeutung der bevorstehenden Kommunalwahlen ist nicht zu unterschätzen. Am 9. Juni 2024 stehen ähnliche wichtige Wahlen in acht Bundesländern an, darunter Nordrhein-Westfalen, während Thüringen bereits am 26. Mai 2024 wählt. In diesem Kontext bekräftigt die CDU, angeführt von der stellvertretenden Generalsekretärin Christina Stumpp, die Wichtigkeit kommunaler Themen für die Lebensqualität der Bürger.
Stumpp hebt hervor, dass die CDU sich als verlässliche Partnerin für die Kommunen sieht. Um den Austausch zwischen Kommunalpolitikern zu fördern, wurde ein Kommunalbüro eingerichtet. Zudem strebt die Partei an, die kommunale Selbstverwaltung zu stärken und lehnt neue Vorgaben der Bundesregierung ab, die ihrer Meinung nach die Spielräume der Kommunen einschränken.
Schlüsselthemen für die Zukunft
Die CDU hat klare Ziele für die kommenden Jahre formuliert. Dazu gehören der Ausbau von Kita-Angeboten, eine verstärkte Sprachförderung vor der Einschulung sowie Klasse Schulen und umfassende Bildungskonzepte, auch wenn die Schulpolitik vor allem Ländersache ist. Darüber hinaus setzt sich die Partei für den Wohnungsbau ein, um bezahlbares Wohnen zu fördern und dem Wohnungsmangel entgegenzuwirken. Auch der öffentliche Nahverkehr soll ausgebaut werden, da Mobilität eine zentrale Rolle für das gesellschaftliche Wohlergehen spielt.
Stumpp hat zudem das Netzwerk WOMEN@CDU #KOMMUNAL ins Leben gerufen, um Frauen in der Kommunalpolitik zu fördern. Die CDU ermutigt aktiv Frauen, sich in die Politik einzubringen und für Ämter zu kandidieren, was einen bedeutenden Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit darstellen würde.