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Endlich Hilfe für Berliner Kinder mit Long Covid gefordert!

In Berlin leiden viele Kinder und Jugendliche unter Long Covid, während Eltern verzweifelt nach spezialisierten Ärzten suchen. Ein Verein fordert dringend eine Fachpraxis. Was sind die aktuellen Herausforderungen?

In Berlin fühlen sich Long-Covid-Patienten, insbesondere Kinder, schlecht versorgt. Dies berichtet ein Artikel von rbb24, der die Sorgen von Eltern und Betroffenen beleuchtet. Viele finden keine geeigneten spezialisierten Ärzte, die in der Lage sind, individuelle Therapiepläne zu entwickeln. Der Verein „NichtGenesenKids“ hat daher die Einrichtung einer Fachpraxis für Long Covid gefordert.

Ein eindrückliches Beispiel ist die 14-jährige Marlene, die seit ihrer Corona-Infektion vor drei Jahren am Chronischen Fatigue-Syndrom (ME/CFS) leidet. Aufgrund der Schwere ihrer Symptome ist sie bettlägerig und hat seit einem Jahr ihr Zuhause nicht mehr verlassen. Laut Schätzungen des Vereins leiden rund 6.000 Kinder und Jugendliche in Berlin an Long Covid, ein Zustand, der viele dazu zwingt, die Schule nicht zu besuchen.

Die Herausforderungen der medizinischen Versorgung

Die Eltern der betroffenen Kinder beklagen die Abwesenheit spezialisierter Kinderarztpraxen in der Stadt. Diese Praxen sind essentiell, um für junge Patienten geeignete medizinische Begleitungen zu gewährleisten. Besonders problematisch ist, dass einige Medikamente noch nicht offiziell für die Behandlung von Long Covid zugelassen sind. Diese Lücke erschwert eine adäquate Versorgung erheblich.

Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin (KVB) betreibt ein Long-Covid-Netzwerk an der Charité, das jedoch lediglich für den freiwilligen Austausch gedacht ist. In der gesamten Stadt sind schätzungsweise 12.000 Menschen an Long Covid erkrankt, wobei die meisten Betroffenen Frauen im Alter zwischen 50 und 64 Jahren sind. Gesundheitsstaatssekretärin Ellen Haußdörfer (SPD) betont, dass es bereits eine Hochschulambulanz für Long Covid gibt. KVB-Vorstandsvorsitzender Burkhard Ruppert verteidigt den Schwerpunkt auf die Versorgung durch Hausarzt-Praxen.

Neue Ansätze zur Unterstützung

In München werden an der Klinik in Schwabing spezialisierte Ambulanzen für Kinder mit Verdacht auf primäre Immundefekte angeboten. Diese Einrichtung hat sich auf die differenzierte Untersuchung seltener Erkrankungen spezialisiert und bietet auch genetische Analysen an. Dort können, bei nachgewiesenem primären Immundefekt, effektive Therapien eingeleitet werden. Die Sprechstunde zur Klärung erster Fragen ist ein wichtiger Schritt für betroffene Familien, um eventuell weitere Schritte zur Behandlung einzuleiten.

Zusätzlich beschäftigt sich das Bundesministerium für Gesundheit mit Long Covid bei Kindern und Jugendlichen. Im Rahmen eines Beteiligungsformats werden Erkenntnisse über die Lebenssituation der Betroffenen und deren Angehörigen gesammelt. Ziel ist es, Versorgungs-, Informations- und Unterstützungsbedarfe zu ermitteln. Ärzte können Screening-Unterlagen für die Erfassung typischer Symptome von Long Covid oder ME/CFS anfordern. Diese Unterlagen sind über das MRI Chronische Fatigue Centrum für junge Menschen (MCFC) erhältlich.

Die Situation zeigt, dass es einen großen Bedarf an spezialisierter medizinischer Versorgung für Kinder gibt, die unter den Folgen von Long Covid leiden. Die Suche nach geeigneten Therapien bleibt für Familien wie die von Marlene eine Herausforderung, während sich die Politik und medizinische Einrichtungen noch auf die adäquate Unterstützung der Betroffenen konzentrieren müssen.

Weitere Informationen zu den Herausforderungen und versorgungsrelevanten Aspekten finden Sie in den Berichten von rbb24, München Klinik und BMG.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.muenchen-klinik.de
Referenz 3
www.bmg-longcovid.de
Quellen gesamt
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