
Am Dienstagabend, dem 25. Februar, ereignete sich eine gewalttätige Schlägerei zwischen drei Männern in einer S8, die zum Flughafen München fährt. Der Vorfall, der nun die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich zieht, hinterließ ein Opfer mit einer Platzwunde am Kopf. Die Bundespolizei hat bereits Ermittlungen eingeleitet und sucht dringend nach Zeugen. Besonders angesprochen wird eine Frau, die zur fraglichen Zeit einen auffällig pinkfarbenen Wintermantel trug. Hinweise können unter der Telefonnummer 97 30 77 000 an die Bundespolizei am Flughafen München abgegeben werden, wie tz.de berichtet.
Dieser Vorfall ist Teil eines besorgniserregenden Trends in deutschen Bahnhöfen und Verkehrsmitteln. Laut zeit.de wurden in den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 mehr Körperverletzungen registriert als im gesamten Vorjahr. So stieg die Zahl der meldeten Fälle bis Ende Oktober auf rund 10.600, während es im Jahr 2023 nur 10.115 Fälle waren. Dies zeigt, dass die Hemmschwelle für Gewalt in öffentlichen Verkehrsmitteln und Bahnhöfen sinkt und die Sicherheitslage für Reisende zunehmend angespannt ist.
Nachhaltige Sicherheitsmaßnahmen
Die Deutsche Bahn (DB) hat auf diese Situation reagiert. Rund 20 Millionen Reisende nutzen täglich die 5.700 deutschen Bahnhöfe. Um die Sicherheit zu erhöhen, sind etwa 6.000 Beamte der Bundespolizei und 4.500 Sicherheitskräfte der DB rund um die Uhr im Einsatz. Zudem hat die DB die Anzahl der Videokameras in Bahnhöfen bis Ende 2024 auf insgesamt 11.000 erhöht, um potenzielle Straftäter abzuschrecken und Übergriffe zu dokumentieren.
Im Regional- und S-Bahn-Verkehr wurden über 50.000 Videokameras installiert, wodurch mehr als 80 % aller Nahverkehrszüge mit Videotechnik ausgestattet sind. Diese Maßnahmen kosten die Deutsche Bahn jährlich mehr als 200 Millionen Euro und sollen dazu beitragen, die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten. Laut einer Sprecherin der DB ist es entscheidend, das Sicherheitsgefühl der Reisenden zu stärken und Gewalt im öffentlichen Nahverkehr konsequent zu bekämpfen.
Die Entwicklung der Kriminalität
Die Zunahme von Körperverletzungen ist nur ein Aspekt der steigenden Kriminalität in Bahn und Bahnhöfen. Während der ersten zehn Monate des Jahres 2024 wurden auch 10.185 Diebstähle von Taschen und Handgepäck registriert, während in Zügen 10.118 Diebstähle verzeichnet wurden. Die Statistiken zeigen, dass besonders im Regionalverkehr und in Hochgeschwindigkeitszügen häufig Gepäck gestohlen wird, was den Reisenden zusätzliche Sorgen bereitet.
Die Bundesregierung hat auf die besorgniserregenden Vorfälle reagiert und Ende Oktober ein umfassendes Sicherheitspaket verabschiedet. In diesem Paket sind unter anderem Messerverbote bei Großveranstaltungen sowie im öffentlichen Nahverkehr vorgesehen. Während des Oktoberfestes wurden in München sogar spezielle Waffenverbotszonen eingerichtet, um die Sicherheit der Besucher zu erhöhen.
Der Vorfall in der S-Bahn auf dem Weg zum Flughafen München wirft ein Schlaglicht auf die gegenwärtige Sicherheitslage in einem der meistfrequentierten Verkehrsmittel Deutschlands. Die Bundespolizei bleibt auf der Suche nach weiteren Zeugen, um die Hintergründe dieser Schlägerei vollständig aufzuklären und um zukünftigen Vorfällen vorzubeugen.