
Die Mittagsverpflegung an den beiden Kooperativen Gesamtschulen in Stuhr, der Brinkum- und Lise-Meitner-Schule Moordeich, steht vor einer umfassenden Neugestaltung. Die Stuhrer Gemeindeverwaltung hat erkannt, dass es an der Zeit ist, das Angebot für die Schülerinnen und Schüler erheblich aufzuwerten. Der Bedarf ist groß, und die Suche nach Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschaftern für die Mittagsverpflegung läuft bereits.
Ein zentrales Ziel dieser Initiative ist es, nicht nur die Qualität des Mittagessens zu erhöhen, sondern auch das Konzept einer Kioskverpflegung für die Pausenzeiten einzuführen. In diesem Zusammenhang wird an der Lise-Meitner-Schule nach den Osterferien ein Pilotprojekt starten, das den Schülern ermöglichen soll, aus einer Salatbar eine gesunde Beilage zu ihrem Mittagessen zusammenzustellen. Dieses Projekt verfolgt das Ziel, gesunde Essgewohnheiten bei den Jugendlichen zu fördern.
Gesunde Schulverpflegung im Fokus
Die Entwicklung von qualitativ hochwertigem Schulessen ist ein Anliegen, das nicht nur lokal in Stuhr, sondern auch auf nationaler Ebene von Bedeutung ist. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) besteht ein erheblicher Bedarf an wissenschaftlich fundierten Empfehlungen für die Schulverpflegung. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, hat die Initiative In FORM den Qualitätsstandard für die Schulverpflegung entwickelt, der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) im Auftrag des BMEL erarbeitet wurde. Vertreter aus Wissenschaft, Praxis und den Bundesländern waren in diesen Prozess involviert.
Der Qualitätsstandard bildet eine umfassende Grundlage, die die gesamte Prozesskette der Verpflegung berücksichtigt. Dazu gehören Planung, Einkauf, Zubereitung, Ausgabe, Entsorgung und Reinigung. Ein wichtiger Fokus liegt auf einem ernährungsphysiologisch ausgewogenen Verpflegungsangebot. Auch Vorgaben für ovo-lacto-vegetarische Kost und ein kostenfreies, energiearmes Getränkeangebot sind Teil des Standards. Zielgruppen sind dabei Schulleiter, Verpflegungsverantwortliche und Caterer, die für die Umsetzung der Richtlinien in den Schulen verantwortlich sind.
Bildung und Gesundheit stärken
Eine gesundheitsfördernde Schulverpflegung spielt eine zentrale Rolle in der Prävention von ernährungsbedingten Krankheiten wie Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2. Studien belegen, dass die Essumgebung und -atmosphäre nicht nur die Nahrungsaufnahme, sondern auch soziale Bindungen und das psychische Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen fördern können. Im Rahmen von Iniative In FORM wird auch der Zielgruppe der über 3 Millionen Schüler in Ganztagsschulen ein gesundes Mittagessen angeboten.
Insgesamt zeigen Forschungsergebnisse, dass Schulessen, das nach Qualitätsstandards zubereitet wird, vergleichsweise kostengünstig ist. Dennoch ergibt sich aus den Untersuchungen, dass Kinder und Jugendliche oft zu viel Fleisch und zu wenig Obst und Gemüse konsumieren. Vor diesem Hintergrund ist die Initiative in Stuhr nicht nur ein lokales Projekt, sondern Teil einer umfassenden Bewegung, die darauf abzielt, die Ernährung von Millionen junger Menschen in Deutschland nachhaltig zu verbessern.