
Die Stadt Bad Homburg plant den Umzug ihrer Spielbank in ein neues Kurhaus im Herzen der Innenstadt. Dieser Schritt wird von der Stadtverwaltung als notwendig erachtet, da das bestehende Kurhaus, welches 1982 erbaut wurde, erhebliche Mängel aufweist. Oberbürgermeister Alexander Hetjes (CDU) gab in einer Sitzung im Rathaus bekannt, dass die Finanzierung des Neubaus vollständig durch die Pachteinnahmen des Casinos erfolgen soll und somit keine zusätzliche Belastung für die Steuerzahler entsteht. Die Stadt bleibt weiterhin Eigentümerin des Grundstücks, auf dem das neue Kurhaus errichtet wird.
Die Errichtung des neuen Gebäudes wird von der städtischen Kur- und Kongreß-Immobilienverwaltungsgesellschaft übernommen. Das Hessische Innen- und Finanzministerium hat dem Vorhaben bereits zugestimmt. Vor anderthalb Jahren wurden vier Optionen für die Zukunft des Kurhauses diskutiert, darunter die Varianten eines historisierenden oder modernen Neubaus sowie Sanierung und Revitalisierung. Mit dem neuen Finanzierungskonzept sind nun nur noch zwei Neubauvarianten in der engere Wahl, da das Casino im derzeitigen Gebäude nicht mehr untergebracht werden kann.
Neubauplanung und räumliche Gestaltung
Die geplanten Entwürfe für das neue Kurhaus beinhalten nicht nur Räumlichkeiten für das Casino, sondern auch ein Theater, ein Kongresszentrum und eine Parkgarage. Die ursprünglich angedachte Ladengalerie wird jedoch nicht mehr in die Pläne einfließen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Optimierung der Laufwege für die Mitarbeiter im Neubau, um die Effizienz zu steigern.
Interessanterweise könnte das neue Casino durch die zusätzliche Bereitstellung von 50 Spielautomaten zu einem jährlichen Mehrerlös von etwa 13 Millionen Euro führen. Jährlich zieht die Bad Homburger Spielbank immerhin 250.000 Besucher an und hat in der Vergangenheit Rekordergebnisse erzielt. Der Personalbedarf für die Automaten ist laut den Verantwortlichen geringer, jedoch besteht weiterhin Bedarf an Fachkräften.
Zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen
Die Stadt Bad Homburg sieht die Entwicklung des neuen Kurhauses als einen langfristigen Prozess, der insgesamt bis zu sechs Jahre in Anspruch nehmen könnte. Zudem plant die Stadt, mit dem Maritim-Hotel Verhandlungen über eine mögliche Beteiligung am Neubau zu führen. Eine unklare Situation besteht jedoch bezüglich der Zukunft des aktuellen Standorts, insbesondere des historischen Brunnensälchens, das möglicherweise ebenfalls betroffen ist.
Das Finanzierungskonzept für den Neubau wurde inspiriert durch das Buch „Der Zauberer von Homburg und Monte Carlo“. Man geht davon aus, dass am neuen Standort höhere Erlöse aus dem Glücksspiel erwartet werden können, von denen ein Teil an das Land fließt. Frühere Kostenschätzungen für den Neubau oder die Sanierung lagen bei rund 150 Millionen Euro, während für eine Revitalisierung etwa 86 Millionen Euro eingeplant waren.
Mit dem geplanten Neubau möchte die Stadt Bad Homburg nicht nur moderne Spielmöglichkeiten bieten, sondern auch einen wichtigen kulturellen und wirtschaftlichen Anreiz in der Region setzen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Gespräche und Planungen konkret entfalten werden.