
In Nordrhein-Westfalen hat die Polizei heute eine umfassende Razzia gegen Umweltkriminalität durchgeführt. Über 300 Ermittler from the Dewezet sind an 39 unterschiedlichen Orten tätig geworden, darunter Wohn- und Geschäftsräume. Diese Maßnahmen zielen auf 30 Beschuldigte ab, die verdächtigt werden, teure Entsorgungen in Rechnung gestellt, während sie gleichzeitig belastete Böden illegal entsorgt haben, insbesondere im Tagebau Garzweiler.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bestätigte die Durchsuchungen und wies darauf hin, dass der Fall mit einer vorherigen Aktion im September 2024 in Verbindung steht. Damals war die illegale Entsorgung von mit Schadstoffen belastetem Bodenaushub im gleichen Tagebau ein zentrales Thema. Der Verdacht gegen die Beschuldigten ist erheblich: Es wird von Millionengewinnen durch die Fälschung von Dokumenten und gewerbsmäßigem Betrug berichtet.
Details der Ermittlungen
Die Ermittlungen richten sich konkret gegen einen 56-jährigen Unternehmer, dessen 24-jähriger Sohn sowie vier weitere Verdächtige. Diese sollen in erheblichem Maße in die Fälschung von Lieferdokumenten für Entsorgungsbetriebe verwickelt sein. Ziel der gefälschten Belege war es, die ordnungsgemäße Entsorgung von Schadstoffen vorzutäuschen und dafür hohe Rechnungen zu stellen, wie die Polizei NRW berichtet.
Insgesamt wurden in mehreren Städten, darunter Bottrop, Castrop-Rauxel, Euskirchen, Krefeld und Recklinghausen, mehr als 50 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Der Einsatz begann um 6 Uhr und zeigte die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behörden, wie dem Landeskriminalamt NRW und der Staatsanwaltschaft Dortmund, die die Bekämpfung von Umweltkriminalität neu strukturiert haben.
Der Hintergrund der Umweltkriminalität
Die Fälle von Umweltkriminalität nehmen in Deutschland laut Daten des Umweltbundesamtes, trotz eines allgemeinen Rückgangs von Straftaten, zu. Zwischen 2004 und 2016 ist zwar die Zahl der registrierten Umweltstraftaten um fast ein Drittel gesunken, jedoch könnte dies auch auf eine hohe Dunkelziffer nicht erfasster Delikte hinweisen. Der Anstieg der Umweltkriminalität wird global von den Vereinten Nationen geschätzt, und die Europäische Union hat spezielle Maßnahmen beschlossen, um diese Form der Kriminalität zu bekämpfen.
Ein umfassender Rückgang der Umweltstraftaten könnte auch mit einer verringerten Kontrolle und der Überlastung der zuständigen Behörden zusammenhängen. Dennoch zeigt der aktuelle Fall in NRW, wie wichtig es ist, gegen kriminelle Machenschaften im Umweltbereich vorzugehen. Nordrhein-Westfalens Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) betonte die Notwendigkeit, die durch diese illegalen Aktivitäten ergaunerten Gelder zurückzuholen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.