
Am 1. April 2025 hat die US-Militärführung in einem erneuten Luftangriff auf Houthi-Stellungen in Jemen eine umfassende Kampagne fortgesetzt. Die Luftangriffe zielten auf strategisch wichtige Standorte, unter anderem in der Nähe der Hauptstadt Sanaa und der Provinz Saada. Berichten zufolge wurden in den letzten Wochen Dutzende Menschen getötet; die Houthis geben an, seit dem 15. März insgesamt 61 Opfer zu beklagen.
Die aktuellen Angriffe, die in den frühen Morgenstunden von Dienstag stattfanden, sind Teil einer Offensive, die bereits Mitte März begonnen wurde. Laut einem Bericht von Al Masirah TV kam es in der Provinz Saada zu 15 US-Razzien, die insbesondere die Stadt Saada sowie die Bezirke Majz und Sahar ins Visier nahmen. Auch der Mount Nabi Shuaib im Bani Matar-Bezirk in der Provinz Sanaa wurde bombardiert.
Hintergrund der Angriffe
Die Luftangriffe wurden als Reaktion auf Drohungen der Houthis durchgeführt, erneut Angriffe auf militärische und kommerzielle Schiffe im Roten Meer zu starten. Diese Drohungen hatten sich verstärkt, nachdem die Blockade von Hilfslieferungen nach Gaza durch Israel im vergangenen Jahr zu einem Anstieg der Spannungen führte. Präsident Donald Trump erklärte, die US-Streitkräfte würden so lange angreifen, bis die Houthis keine Bedrohung mehr für die Sicherheitsinteressen in der Region darstellen.
Die Houthis hatten bereits von November 2023 bis Januar 2024 über 100 Handelsschiffe angegriffen. Zwei dieser Schiffe wurden versenkt, was zu vier Todesopfern unter den Seeleuten führte. Darüber hinaus hatte die militärische Auseinandersetzung zwischen den Houthis und der US Navy, laut Trump, das Ausmaß militärischer Operationen seit dem Zweiten Weltkrieg erreicht. Trump betonte, dass diese Angriffe Millionen von Dollar für die US-Wirtschaft und die globale Schifffahrt gekostet hätten.
Im Zuge der Luftangriffe hat das US Central Command (CENTCOM) Videos von Kampfflugzeugen und Raketenabschüssen von einem Flugzeugträger veröffentlicht. Dies unterstreicht die militärische Entschlossenheit der USA, die Freiheit der Navigation im Roten Meer zu gewährleisten.
Internationale Dimension
Iran wird beschuldigt, die Houthis mit Waffen und militärischer Ausrüstung zu unterstützen, was Teheran jedoch abstreitet. Während die USA und Israel den Einfluss des Iran auf die Houthi-Rebellen betonen, hat der US-Präsident auch gefordert, dass der Iran für die Operationen der Houthis zur Rechenschaft gezogen wird. In diesem Kontext hat das US-Außenministerium die Houthis erneut als „ausländische Terrororganisation“ eingestuft.
In Bezug auf die militärischen Kapazitäten der Houthis berichteten die Rebellengruppen, sie hätten eine US-MQ-9-Drohne über der Provinz Marib abgeschossen, was die bereits angespannte Lage weiter verschärfen könnte.
Die Eskalation der Konflikte im Jemen und die damit verbundenen Luftangriffe haben internationale Aufmerksamkeit und Besorgnis ausgelöst. Beobachter stufen die aktuelle Situation als einen weiteren gefährlichen Schritt in einem seit Jahren andauernden, komplexen Konflikt ein.