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Israels Luftangriff bei Beirut: Schon wieder Tote nach Waffenruhe!

Israel führt erneut Luftangriffe auf Hisbollah-Stellungen in Beirut durch, trotz bestehender Waffenruhe. Berichte über zivile Opfer verstärken die Spannungen im Libanon und in der Region.

Die Situation im Libanon eskaliert erneut, nachdem die israelische Luftwaffe zum zweiten Mal seit der Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hisbollah einen Angriff in einem Vorort von Beirut durchgeführt hat. Bereits vor wenigen Tagen hatte die Waffenruhe, die 60 Tage währte und durch die USA und Frankreich vermittelt wurde, eine kritische Phase erreicht. Der aktuelle Angriff zielte auf einen Angehörigen der proiranischen Miliz, der verdächtigt wird, Mitglieder der Hamas bei der Planung eines Anschlags gegen israelische Zivilisten unterstützt zu haben. Dies berichtet der Südkurier.

Allerdings wurden unbestätigte Berichte laut, die besagen, dass ein Wohnhaus getroffen wurde. Laut dem libanesischen Gesundheitsministerium verloren drei Menschen ihr Leben bei diesem Luftangriff. In den Vororten von Dahija, einem historischen Rückzugsort der Hisbollah, wurde der Luftangriff durchgeführt. Libanesische Regierungsvertreter, darunter Präsident Joseph Aoun und Ministerpräsident Nauaf Salam, verurteilten die Angriffe als massive Aggression. Ein Abgeordneter der Hisbollah forderte diplomatische Maßnahmen gegen Israel.

Vorsichtige Rückkehr zur Waffenruhe?

Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah, die seit Wochen auf einer dünnen Schicht aus gegenseitigem Misstrauen basiert, war bislang relativ stabil. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte allerdings, dass Israel das Recht habe, auf Bedrohungen überall im Libanon zu reagieren. Während dieser Zeit gab es nur wenige Angriffe von Seiten der Hisbollah, wobei im Dezember ein kleiner Angriff mit zwei Raketen stattfand. Israel beschoss jedoch aktiv Positionen der Hisbollah, um Verstöße gegen das Abkommen zu verhindern. Diese Informationen stammen aus einem Bericht der Tagesschau.

Die vorangegangene Waffenruhe war notwendig geworden, nachdem die Hisbollah seit dem Beginn des Konflikts im Gazastreifen im Oktober 2023 Israel mit Raketen beschossen hatte. Dieser Konflikt hatte bereits mehr als 3800 Menschen im Libanon das Leben gekostet und Hunderttausende zur Flucht gezwungen. Auch auf israelischer Seite sind die Verluste mit 82 Soldaten und 47 Zivilisten beträchtlich. Die UN-Resolution 1701, die den Krieg 2006 beendete, stellt den rechtlichen Hintergrund dieser aktuellen Waffenruhe dar.

Die veränderte Dynamik im Libanon und mögliche Folgewirkungen

Besonders besorgniserregend ist die derzeitige politische und militärische Lage in der Region. Die Hisbollah hat in den vergangenen Monaten erhebliche Verluste erlitten, einschließlich der Zerstörung ihrer kompletten Führung und rund 4000 Kämpfer sowie 80% ihrer Raketenbestände. Das bedeutet, dass trotz der Retentionsfähigkeit der Hisbollah ihre Rolle im Libanon möglicherweise verunsichert ist. Auch die Unterstützung durch Iran und das Assad-Regime hat abgenommen, was zu einem Machtwechsel in der libanesischen Politik gefügt hat. Dies geht aus einem Bericht des Deutschlandfunk hervor.

Mit dem Rückzug der Hisbollah-Kämpfer in eine Distanz von 30 Kilometer zur israelischen Grenze und der Stationierung libanesischer Soldaten im Grenzgebiet stellen sich Fragen hinsichtlich der künftigen Sicherheit sowohl für Israel als auch für den Libanon. Diese komplexe Verhandlungslandschaft, verstärkt durch den Druck der USA und die Überwachung durch UNIFIL, könnte für beide Seiten eine Herausforderung darstellen.

Zusammenfassend bleibt die Region im Spannungsfeld zwischen kurzem Frieden und drohenden Konflikten gefangen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet, während sich Israel und die Hisbollah weiterhin in einem Schachspiel verstricken, dessen Ausgang ungewiss bleibt.

Referenz 1
www.suedkurier.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.deutschlandfunk.de
Quellen gesamt
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