
Die Gastronomiebranche in Deutschland sieht sich erneut mit einer schweren Krise konfrontiert. Besonders betroffen ist die Restaurant-Kette Sausalitos, die am 1. April 2025 Insolvenz angemeldet hat. Betroffen sind dabei 13 Standorte in Nordrhein-Westfalen sowie insgesamt rund 40 Filialen deutschlandweit. Mehr als 1.000 Mitarbeiter stehen vor Herausforderungen, da ihr Arbeitsverhältnis durch diese Entwicklung erheblich belastet wird.
Die direkt betriebenen Restaurants von Sausalitos bleiben vorerst geöffnet, und die Löhne der Mitarbeiter sind bis Ende Mai über das Insolvenzgeld gesichert. Insbesondere betroffen sind Standorte in großen Städten wie Aachen, Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Krefeld, Köln, Siegen und Wuppertal. Die Insolvenz betrifft ausschließlich die direkt verwalteten Filialen, während jene, die von Franchisenehmern betrieben werden, nicht in die Antragstellung einbezogen sind. Dies bringt jedoch auch die Möglichkeit einer Umbenennung der Standorte mit sich, falls das Franchise-Modell in Deutschland an Bedeutung verlieren sollte. Die Hauptursachen für diese Insolvenz sind die anhaltenden Folgen der Corona-Pandemie, ein verändertes Kundenverhalten und ein Rückgang der Gästezahlen.
Wirtschaftliche Belastungen für die Gastronomie
Zusätzlich zu den Herausforderungen, denen sich Sausalitos stellen muss, ist die wirtschaftliche Lage in der Gastronomie insgesamt angespannt. Laut Berichten von CRIF wird für das Jahr 2024 ein Anstieg der Insolvenzen in der Gastronomie von über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Die Zahl der Insolvenzen stieg 2023 bereits um 35 Prozent auf 906 Fälle. Faktoren wie hohe Inflation, die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen und der Trend zum Homeoffice wirken sich negativ auf die Erträge in vielen Gastronomiebetrieben aus.
Besonders das Mittagsgeschäft leidet unter dem geänderten Arbeitsverhalten der Menschen. Viele Restaurants sehen sich vor der Herausforderung, gestiegene Kosten nicht an die Gäste weitergeben zu können, was sie in eine oft ausweglose Lage bringt. Während einige beliebte Restaurants den Preisanstieg an die Kunden weitergeben können, kämpfen viele andere um ihr Überleben.
Insolvenzrisiken in der Branche
Aktuelle Daten zeigen, dass der Bonitätsindex der Gastronomiebranche sich leicht verbessert hat, jedoch der Anteil der insolvenzgefährdeten Betriebe von 10,7 Prozent auf 11,7 Prozent gestiegen ist. Im Juni 2024 wurden mehr als 13.000 Gastronomiebetriebe als insolvenzgefährdet eingestuft. Es ist zu befürchten, dass Tausende weitere Unternehmen den Markt verlassen werden, da viele Betreiber still und leise aufgeben, bevor sie offiziell Insolvenz anmelden. Die Gastronomiebetriebe in Berlin und Nordrhein-Westfalen verzeichnen die höchste Insolvenzgefährdung in Deutschland mit Anteilen von 14,6 Prozent bzw. 14,5 Prozent.
Insgesamt zeigt sich, dass die Herausforderungen für die Gastronomie in Deutschland weiterhin gravierend sind. Die Politik und die Branche stehen vor der Aufgabe, Wege zu finden, um die wirtschaftliche Stabilität zu verbessern und insbesondere Unternehmen wie Sausalitos, die in Schwierigkeiten geraten sind, zu helfen.