
Der neue Regierungschef Grönlands, Jens-Frederik Nielsen, hat den Besitzansprüchen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump auf Grönland einen klaren Korb gegeben. In einer Stellungnahme auf Facebook erklärte Nielsen, dass Grönland den USA nicht gehört und die Entscheidung über die Zukunft der Insel einzig bei den Bewohnern liegt. Dies geschieht in einem Kontext, der nicht nur durch geopolitische Spannungen, sondern auch durch Trumps jüngste Spekulationen über eine mögliche dritte Amtszeit geprägt ist.
In einem NBC-Interview äußerte Trump selbstbewusst, dass er sicher sei, Grönland zu bekommen. Er betonte, dass es Wege gebe, dies ohne militärische Gewalt zu erreichen. Nielsen riet den Grönländern, gelassen auf Trumps Ansprüche zu reagieren und betonte, dass Grönland nur den Bewohnern gehört. Trump wiederum sprach von den Themen internationaler Frieden und Sicherheit im Zusammenhang mit dem strategisch wichtigen Gebiet.
Trumps dritte Amtszeit?
Trotz der rechtlichen Hürden spekuliert Trump über die Möglichkeit einer dritten Amtszeit. Obwohl die US-Verfassung dies nicht vorsieht, wies er darauf hin, dass es Methoden gebe, um eine solche Amtszeit zu realisieren. In diesem Zusammenhang nannte Trump auch potenzielle Kandidaturen seines Vizepräsidenten J.D. Vance, der die strategische Bedeutung Grönlands für die USA unterstrich und auf die dortigen Rohstoffvorkommen hinwies.
Kanadas neuer Premierminister, Mark Carney, äußerte sich kritisch über die Zuverlässigkeit der Beziehungen zu den USA unter Trump. Diese Situation wird durch aktuelle Ereignisse in den USA noch verstärkt. So warnte Außenminister Marco Rubio ausländische Studenten, dass ihnen bei Unruhe das Visum entzogen werden kann. Diese Aussagen standen im Kontext der Festnahme einer türkischen Doktorandin, was in den USA zu Protesten führte.
Geopolitische Bedeutung Grönlands
Grönland hat nicht nur für die USA, sondern auch für internationale Akteure eine zentrale Rolle. Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit einen Kauf Grönlands vorgeschlagen. Historiker merken an, dass der Erwerb von Territorien Teil der US-Geschichte ist, jedoch die gegenwärtige Situation mit Dänemark und Grönland komplizierter erscheint.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der „Pituffik Space Base“, die Teil des US-Frühwarnsystems ist und die seit Jahrzehnten auf Grönland betrieben wird. Experten betonen zudem, dass der Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten dazu führen könnte, dass weitere Rohstoffvorkommen in Grönland zugänglich werden, was den Wettlauf um strategische Ressourcen noch anheizen könnte. John Bolton, ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater, warnte vor dem Einfluss Chinas und Russlands in der Arktis und kritisierte die Rhetorik Trumps in Bezug auf den Kauf von Grönland.
Insgesamt bleibt die geopolitische Lage Grönlands in der Innen- und Außenpolitik der USA von zentraler Bedeutung, und es wird interessant sein, zu beobachten, wie sich die Situation weiterentwickelt, insbesondere im Hinblick auf Trumps mögliche Rückkehr ins politische Geschehen.
Für weitere Informationen zu diesen Entwicklungen besuchen Sie bitte Focus und Tagesschau.