
Am 30. März 2025 wurde der oberste Steiger Fritz Rosenstock nach 36 Jahren im Besucherbergwerk Tiefer Stollen in den Ruhestand verabschiedet. Diese feierliche Veranstaltung fiel mit der Eröffnung der 39. Saison des Bergwerks zusammen. Der neue Betriebsleiter Stefan Maier tritt in die Fußstapfen von Rosenstock und bringt frischen Wind in die Traditionsstätte.
Die Verabschiedung war von einer Bergmannsparade geprägt, die vom ehemaligen Betsaal der Bergleute bis zum Stollenmundloch führte. Erstmals wurden dafür Straßensperrungen durch die Feuerwehr eingerichtet. OB Frederick Brütting lobte Rosenstock als Fachmann mit Herz und würdigte seine ehrenamtlichen Verdienste für die Entwicklung des Bergwerks, das er seit 1989 entscheidend prägte.
Ein Blick zurück
Rosenstock blickte humorvoll auf seine lange Karriere zurück und bedankte sich bei seinen Mitarbeitern für die Unterstützung der vergangenen Jahre. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde ihm eine Bergmannslore, gefüllt mit Süßigkeiten, als Abschiedsgeschenk überreicht. Trotz seiner familiären Wurzeln in Gelsenkirchen plant er, in Wasseralfingen zu bleiben.
Eine bedeutende Herausforderung war die gescheiterte Nachfolgeregelung im Jahr 2024, die den ersten Verabschiedungsversuch verhinderte. Nun sind die Weichen gestellt, und die Planung für die Zukunft des Besucherbergwerks sieht unter anderem die Wiederaufnahme von Sonderführungen in stillgelegte Bereiche vor. Zudem soll eine öffentliche Toilette an das Kanalnetz angeschlossen werden.
Ein fester Bestandteil der Region
Das Besucherbergwerk Tiefer Stollen zählt zu einer Reihe von bedeutenden Schaubergwerken in Deutschland. Diese Einrichtungen, die oft mit historischen Bergwerken verbunden sind, ermöglichen es Besuchern, die Welt des Bergbaus hautnah zu erleben. Beispiele sind das Erlebnisbergwerk Dorothea-Stolln und das Besucherbergwerk Marie-Louise-Stolln, die beide eine lange Tradition im Erzabbau haben.
Für die kommende Zeit sind auch Events wie der Weihnachtsmarkt im Besucherbergwerk, der für den 4. bis 7. Dezember 2025 geplant ist, ein wichtiger Bestandteil der lokalen Attraktivität.
Die Verabschiedung von Fritz Rosenstock ist nicht nur das Ende einer Ära, sondern auch ein Auftakt in eine neue Phase für das Besucherbergwerk, das weiterhin als kultureller und historischer Ort für zahlreiche Besucher und Bergbau-Enthusiasten dienen wird.