
Der Gemeinderat von Lauchheim hat kürzlich die Entscheidung über den Einbau einer Pelletheizung für die Deutschorden-Schule vertagt. Diese Maßnahme könnte erhebliche Auswirkungen auf die Klimabilanz der Schule haben. Ratsmitglied Alois Rettenmaier betont in diesem Zusammenhang die Verantwortung des Gemeinderats, klimaschonende Entscheidungen zu treffen. Mit einem landwirtschaftlichen Hintergrund liegt ihm Nachhaltigkeit am Herzen.
Die seit 1997 betriebene Gasheizungsanlage der Deutschorden-Schule zeigt zunehmend Schwächen. Viele Räume sind unangenehm kalt, während andere überheizt sind. Eine bereits beschlossene Erneuerung der Steuerung und Elektrik der Heizungsanlage ist ein erster Schritt, doch die Problematik bleibt bestehen. Aus diesem Grund wurde der Beschlussantrag zur Pelletheizung von der Tagesordnung gestrichen, um Technologieoffenheit zu gewährleisten. Die Kostenrechnungen für die Pellets sollen erneut geprüft werden.
Alternative Heizlösungen im Fokus
Für die Zukunft denkt Rettenmaier über den Einsatz von Wärmepumpen mit Photovoltaik-Unterstützung nach. Der Gemeinderat hat den Wunsch geäußert, alle Heizarten umfassend gegenüberzustellen, um die beste Lösung zu finden. Bürgermeisterin Andrea Schnele gibt zudem zu verstehen, dass aktuell kein akuter Handlungsbedarf besteht, da die Gasheizung weiterhin funktioniert. Die Kommune hofft, bald neue Förderprogramme von der kommenden Bundesregierung in Anspruch nehmen zu können.
Solche Förderprogramme sind auch im Zusammenhang mit der allgemeinen Bewegung zur Modernisierung von Heizsystemen zu sehen. So plant beispielsweise eine Eigentümergemeinschaft, die 25 Jahre alte Gasheizung gegen eine zentrale Erdwärmepumpe auszutauschen. Die Hausverwaltung hat dafür einen Basisantrag zur Heizungsförderung bei der KfW eingereicht. Dieser Antrag sieht eine Grundförderung von 30 % und einen Effizienzbonus von 5 % vor, was einen Gesamtförderungsansatz von 35 % ergibt.
Fördermöglichkeiten und Programme
Die Gesamtkosten für die geplante Sole-Wasser-Wärmepumpe belaufen sich auf rund 170.000 Euro, inklusive Installation, Erdwärme-Sondenanlage und Demontage der alten Heizung. Unter den maximalen Förderhöchstbetrag von 137.000 Euro für die WEGs können 35 % der förderfähigen Kosten als Zuschuss in Anspruch genommen werden. Besonders interessant ist die Möglichkeit, über einen Zusatz Antrag weitere Boni zu beantragen, die die Gesamtförderquote auf bis zu 70 % steigern können.
Auf einer breiteren Ebene zu betrachten, unterstützt die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Sanierungen zur Einsparung von Energiekosten und zum Klimaschutz. Die Fortführung des Programms über den Jahreswechsel 2023/2024 ist gesichert, und Reformen im Bereich der Einzelmaßnahmen sind durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Planung. Anträge können online über das BAFA-Portal eingereicht werden. Dies zeigt, dass die Unterstützung für Privatpersonen und Kommunen beim Thema Heizungsmodernisierung ständig im Fluss ist.
Die Entwicklungen rund um die Heizungsmodernisierung sind somit vielschichtig. Während der Gemeinderat von Lauchheim versucht, die bestmögliche Heizlösung für die Deutschorden-Schule zu finden, sind bereits andere Initiativen im Gange, die von der KfW und anderen Institutionen gefördert werden. Die bevorstehenden Förderprogramme könnten in naher Zukunft entscheidend sein, um die Wärmeversorgung insbesondere in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden zu revolutionieren.