
Die Mobilfunkversorgung im Landkreis Ostprignitz-Ruppin hat in den letzten Monaten bedeutende Fortschritte gemacht. Dies zeigt sich besonders am Obersee bei Kyritz, wo seit Jahresbeginn eine neue Mobilfunkstation in Karnzow in Betrieb ist. Diese Maßnahme wurde von Landrat Ralf Reinhardt als besonders wichtig erachtet, da die Mobilfunkversorgung für ihn Chefsache ist, wie er eindringlich betont.
Während die Karten der Netzbetreiber eine ausreichende Signalstärke versprechen, hegt die Kreisverwaltung Bedenken, dass diese Daten auf Modellrechnungen basieren. Tatsächlich haben eigene Messungen seit 2022 erhebliche Lücken in der Abdeckung in mehreren unterversorgten Gebieten wie Rheinsberg, Radensleben und der Wittstocker Heide aufgezeigt.
Um die Versorgung weiter zu verbessern, sucht die Kreisverwaltung aktive Standorte für Mobilfunkanbieter in den genannten Funklöchern. Dabei trifft man auf verschiedene Herausforderungen. So gibt es in abgelegenen Regionen häufig Probleme mit der Stromversorgung, was sich unter anderem bei einer geförderten Station in Gühlen-Glienicke zeigt, die bislang ohne Stromanschluss verweilt.
Geplante Erweiterungen und Herausforderungen
Ein weiterer geplanter Mobilfunkstandort zwischen Katerbow und Storbeck soll voraussichtlich in zwei Jahren realisiert werden. Die Bundesnetzagentur hat bereits Mobilfunkanbieter aufgefordert, die sogenannten „Whitespots“ zu schließen. Ein bemerkenswertes Beispiel stellt hierbei der Prignitz-Express in der Region Wustrau-Radensleben dar, wo Telefónica-O2 spezifische Auflagen zur Verbesserung des Empfangs erhalten hat. Zudem stehen neue Stationen im Bereich Berlinchen/Dranse in Vorbereitung.
Trotz dieser Fortschritte gibt es Verzögerungen beim Ausbau in Bantikow, wo 1&1 zwar einen Mast errichtete, jedoch keine Antennen installiert hat. Die Mobilfunkanbieter haben vertragliche Verpflichtungen, um einen durchgehenden Empfang bis 2029 an Bundes- und Landesstraßen sowie bis 2030 für Kreisstraßen zu gewährleisten. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zielt die Bundesregierung auf eine flächendeckende Versorgung mit neuestem Mobilfunkstandard bis zum Jahr 2030 ab.
Ein stark fokussierter Ansatz zur Digitalisierung ist vor allem für ländliche Regionen von großer Bedeutung. Die Notwendigkeit einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur wird angesichts der Digitalisierung in ländlichen Kommunen und der Landwirtschaft immer klarer. Um die Fortschritte in der Mobilfunk- und Breitbandversorgung transparent darzustellen, wurde ein Dashboard entwickelt. Dieses bietet interaktive Auswertungsmöglichkeiten und zeigt unter anderem, welcher Anteil der Fläche mit verschiedenen Mobilfunkstandards versorgt ist.
Das Dashboard liefert regelmäßig aktualisierte Daten zur Mobilfunkversorgung in Intervallen von vier bis sechs Monaten und ermöglicht eine Kartendarstellung auf Bundesländer- oder Landkreis-Ebene. Es visualisiert die Versorgung in landwirtschaftlich genutzten Flächen und gibt somit einen direkten Einblick in die digitale Landschaft der ländlichen Räume.