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Ärztin aus Ravensburg kämpft im eisigen Dunkel der Antarktis!

Julia Gutting, Stationsärztin in der Antarktis, führt medizinische Studien zur Isolation durch. Ihr Team ist acht Monate vom Rest der Welt abgeschnitten, während Temperaturen bis zu -49 Grad Celsius herrschen.

Seit Ende Februar ist die Neumayer-III-Station in der Antarktis von der Außenwelt abgeschnitten. Der Grund: das umliegende Meer ist zugefroren, und sowohl Temperaturen von bis zu -49 Grad Celsius als auch monatelange Dunkelheit machen das Leben auf der Station zur Herausforderung. Julia Gutting, die Chefin des Teams und Stationsärztin, betreut einen kleinen Kreis von Kollegen in dieser extremen Umgebung.

Gemeinsam mit acht weiteren Mitarbeitern führt Gutting medizinische Arbeiten aus, darunter die Behandlung kleinerer Erkrankungen und die Durchführung von Studien zur Untersuchung der Auswirkungen der Isolation auf das Immunsystem. All dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit Institutionen wie der Charité und der LMU München. Die Monotonie der Antarktis wird durch Polarlichter aufgebrochen, während das Team für die kommenden acht Monate mit den Herausforderungen der Isolation konfrontiert ist.

Das Leben und Arbeiten in der Antarktis

Julia Gutting, die medizinische Kenntnisse in Freiburg, Finnland und Konstanz erworben hat, begann ihre Karriere vor 13 Jahren an der Oberschwabenklinik. Sie wurde für zwei Jahre freigestellt, um in der Antarktis zu arbeiten, nachdem sie einen intensiven viermonatigen Crashkurs zur Vorbereitung auf diese außergewöhnliche Mission absolviert hatte. Ihre Aufgaben umfassen nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch die Koordination und Organisation des täglichen Lebens, die Hygieneüberwachung sowie die Kontrolle der Landebahn und die Durchführung von Wasserproben.

Das Lebensumfeld ist anspruchsvoll. Gutting und ihr Team müssen sich an die Dunkelheit gewöhnen, die für zwei Monate anhält. Dennoch betont sie, dass sie die Zeit in der Antarktis bewusst genießen möchte. Was sie am meisten vermisst? Frisches Gemüse und Salat. Neben den Herausforderungen des Alltags in einer isolierten Forschungsstation versucht das Team, den Zusammenhalt zu stärken und Weihnachtsgeschenke und besondere Verwöhnmomente zu schätzen.

Studien zur Isolation und deren Auswirkungen

Die Forschung in der Antarktis ist nicht neu. In einem anderen Teil der Region, der Concordia-Station, führte die Schweizer Ärztin Jessica Studer ein Jahr lang biomedizinische Untersuchungen durch. Ihre Forschungen beschäftigten sich mit den Effekten der Isolation, des Sauerstoffmangels und der Dunkelheit auf den menschlichen Körper, konfrontiert mit extremen Temperaturen von bis zu -80 Grad Celsius. Die Isolation dort ist härter als im Weltraum, da eine Rückkehr zur Erde nicht möglich ist.

Studer, die von der Europäischen Weltraumagentur aus 400 Bewerberinnen ausgewählt wurde, arbeitete eng mit einer zwölfköpfigen Crew zusammen, die aus Technikern und Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen bestand. Um Lagerkoller zu vermeiden, organisierten sie soziale Aktivitäten. Ihre Studie ergab, dass die Isolation das Immunsystem der Crew beeinträchtigte, welches nach einem Jahr auf Sparflamme funktionierte. Studer berichtet von Herausforderungen bei der Zeitwahrnehmung und Konzentration, insbesondere im dritten Quartal ihres Aufenthalts.

Die medizinische Forschung der beiden Ärztinnen an unterschiedlichen Stationen trägt zur Verbesserung der Raumfahrt sowie des Lebens auf der Erde bei. Gutting und Studer setzen sich dafür ein, die Bedingungen für Menschen, die isoliert leben oder arbeiten müssen, nachhaltig zu verbessern. Die Erkenntnisse aus solchen extremen Umgebungen können in der Zukunft nicht nur Astronauten, sondern auch vielen anderen Menschen von Nutzen sein.

In einer Welt, in der Isolation und extreme Bedingungen immer deutlicher werden, sind die Arbeiten von Julia Gutting und Jessica Studer entscheidend. Sie helfen uns, die Herausforderungen besser zu verstehen, denen wir uns in verschiedenen Lebensbereichen stellen müssen.

Für weitere Informationen lesen Sie die Berichte von Schwäbische und Der Bund.

Referenz 1
www.schwaebische.de
Referenz 3
www.derbund.ch
Quellen gesamt
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