
Im Sea Life Aquarium in Hannover steht der Frühjahrsputz an. Über 40 Becken und Terrarien werden gründlich gereinigt, um die Lebensbedingungen für die Tiere zu verbessern und den Besuchern ein ansprechendes Erlebnis zu bieten. Die Tierpfleger und Biologen nutzen dabei innovative Techniken. Starkmagneten helfen, Algen zu entfernen und die Innenscheiben der Aquarien zu polieren. Für die besonders empfindlichen Panzer der Europäischen Sumpfschildkröten setzen die Pfleger sogar Zahnbürsten ein. Diese einfache, aber effektive Methode sorgt dafür, dass die Schildkröten gesund bleiben und ihr Lebensraum hygienisch bleibt.
Ein Highlight des Aquariums ist der gläserne Tunnel, der durch das größte Becken führt. Besucher haben die Möglichkeit, einen Rundumblick auf Haie, Rochen und Meeresschildkröten zu genießen, was ein spannendes Erlebnis für die gesamte Familie ist. Für Gäste, die ihren Ausflug noch abwechslungsreicher gestalten möchten, bietet es sich an, einen Besuch im Sea Life Hannover mit den nahegelegenen Herrenhäuser Gärten zu kombinieren. In Deutschland gibt es ähnliche Großaquarien in Timmendorfer Strand und Oberhausen, die ebenfalls faszinierende Einblicke in die Unterwasserwelt gewähren.
Pflege von exotischen Tieren im Kontext der EU-Verordnungen
Die Pflege von Tieren in Aquarien und Zoos unterliegt strengen Regelungen, insbesondere bei gebietsfremden invasiven Arten. Die EU-Verordnung NR. 1143/2014 betrifft insgesamt 37 Tier- und Pflanzenarten und trat am 3. August 2016 in Kraft. Diese Verordnung regelt nicht nur die Einbringung dieser Arten in die EU, sondern auch deren Haltung, Reproduktion, Aufzucht, Transport und Verkauf. Einhaltung dieser Vorschriften wird als entscheidend für den Schutz einheimischer Ökosysteme angesehen.
Die Liste der betroffenen Arten bleibt flexibel und ist offen für Streichungen und Hinzufügungen. Ausnahmegenehmigungen werden lediglich für bedrohte Arten im Ursprungsgebiet erteilt und bisher sind keine gelisteten Arten betroffen. Zudem sind strikte Maßnahmen zur Vermeidung des Entkommens von Tieren vorgesehen, die Sicherheitsstufen erfordern, die vergleichbar sind mit denen für Großkatzen und Menschenaffen. In Deutschland zählen beispielsweise Waschbären, Glanzkrähen, Nutrias, Muntjaks, Heilige Ibisse und Schwarzkopfruderenten zu den betroffenen Arten.
Mehrere Zooverbände haben sich in Brüssel getroffen, um gegen die Verordnung zu widersprechen. Ihre Bedenken blieben jedoch weitgehend unbeachtet, was Fragen zur Balance zwischen Artenschutz und den praktischen Anforderungen der Tierhaltung in Zoos aufwirft. Die sorgfältige Pflege und Reinigung der Tierunterkünfte, wie sie im Sea Life Hannover praktiziert wird, ist somit ein wichtiger Beitrag zur ökologischen Verantwortung im Umgang mit Wildtieren.