
Mit der Zeitumstellung auf Sommerzeit am 27. März 2025 steigt die Gefahr von Wildunfällen in Deutschland deutlich an. Ein bericht des Schwäbischen Post weist darauf hin, dass vor allem Rehböcke von dieser erhöhten Unfallgefahr betroffen sind. Die aktiven Zeiten vieler Wildtiere, insbesondere der Rehe, überschneiden sich mit den morgendlichen Hauptverkehrszeiten, was zu vermehrten Kollisionen führt.
Statistiken zeigen, dass im Zeitraum von April und Mai die meisten Wildunfälle auftreten. Jede dritte Kollision mit einem Reh passiert in diesen Monaten, wodurch sich eine kritische Zeitspanne ergibt, besonders in den frühen Morgenstunden. Daten aus dem Tierfund-Kataster, das über 69.500 Meldungen zwischen 2018 und 2023 erfasst hat, verdeutlichen dieses Problem.
Unfallstatistiken und Präventionsstrategien
Etwa alle 90 Sekunden stirbt ein Wildtier auf deutschen Straßen, was umfangreiche gesellschaftliche und ökologische Auswirkungen hat. Nach Erkenntnissen vom Fraunhofer-Institut für Verkehrsforschung steigen die Wildunfallzahlen nach der Zeitumstellung um bis zu 10%, insbesondere im Frühjahr. Der häufigste Zeitpunkt für Unfälle mit Wildtieren liegt zwischen 6 und 7 Uhr morgens. Diese Erkenntnisse blieben nicht unbeachtet: Ein Drittel der tierischen Verkehrsopfer sind Rehe, die auch unter einer Vielzahl anderer Wildtiere leiden müssen.
Der Waldwissen hebt hervor, dass eine Vielzahl an Maßnahmen zur Prävention von Wildunfällen ergriffen wird. Unter anderem führt das Land eine umfassende Untersuchung durch, um das Raum-Zeit-Verhalten von Rehen zu analysieren. Diese Erkenntnisse sollen dabei helfen, Wildunfallschwerpunkte zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Praktische Tipps für Verkehrsteilnehmer
Um das Risiko von Wildunfällen zu minimieren, empfiehlt der Landesjagdverband Baden-Württemberg einfache, aber effektive Maßnahmen. Eine reduzierte Geschwindigkeit in der Dämmerung, das Fahren mit angepasster Geschwindigkeit in Waldgebieten und zusätzliche Vorsicht bei der Sichtung von Wildtieren können entscheidend sein. Dies schließt das Abblenden des Scheinwerfers sowie das Hupen und Bremsen ein, wenn Tiere in Sicht sind.
- Geschwindigkeit in der Dämmerung reduzieren.
- Vorsicht bei neuen Straßen durch Waldgebiete.
- Bei Sichtung eines Tieres: abblenden, hupen, bremsen.
- Mit Nachzüglern rechnen, da Tiere oft in Gruppen unterwegs sind.
- Tempo 80 statt 100 durch den Wald fahren.
Für den Ernstfall gibt es ebenfalls wichtige Anweisungen. Die Unfallstelle sollte gesichert werden, indem beispielsweise die Warnblinkanlage aktiviert wird. Zudem ist es ratsam, die Polizei zu informieren und darauf zu achten, dass verletzte Tiere nicht berührt oder entfernt werden. Wildunfälle sind ernste Angelegenheiten, die beachtet werden müssen, nicht zuletzt aufgrund der hohen Dunkelziffer an Unfällen, die oft unreported bleiben.
Die Kombination aus erhöhter Wildtieraktivität in der Dämmerung und der Zeitumstellung stellt nicht nur eine Herausforderung für die Verkehrssicherheit dar, sondern erfordert auch von den Verkehrsteilnehmern erhöhte Aufmerksamkeit und Verantwortung. Nur durch das Bewusstsein für diese Problematik können Wildunfälle verringert und somit sowohl Mensch als auch Tier geschützt werden.