
Am 27. März 2025 öffnete die Hannover Messe ihre Tore, und die Bauhaus-Universität Weimar präsentierte dort innovative Lösungen im Bereich nachhaltiger Baustoffe. Diese Entwicklungen sind besonders relevant, betrachtet man, dass der Bausektor etwa 40% der globalen CO₂-Emissionen verursacht, was dringenden Handlungsbedarf erzeugt. In Anbetracht der Rohstoffverknappung, steigenden Preise und des Einsatzes nicht erneuerbarer Energien erfordert der Sektor alternative Materialien und Bauweisen.
Die präsentierten Forschungsprojekte umfassen wegweisende Ansätze zur Verbindung von Umweltschutz und Bauinnovation. So wird im Rahmen des Projekts **MikrowellenStroh** die Mikrowellenstrahlung genutzt, um Mauersteine aus regional verfügbarem, nachwachsendem Stroh herzustellen. Diese Technik verspricht nicht nur einen geringen CO₂-Fußabdruck, sondern auch signifikante Energieeinsparungen und minimierte Produktionsrisiken.
Innovative Bauansätze und Forschungsprojekte
Ein weiteres Highlight ist das Projekt für **Mauerwerk aus Dünnbettklebstoff und Strohsteinen**. Hier wird ein ökologisches Mauerwerk erschaffen, mit dem Ziel, die mechanischen und bauphysikalischen Eigenschaften durch dünne Fugen zu verbessern. Zudem ist das Material schadstofffrei und biologisch abbaubar, was die Langlebigkeit dieser Bauweise erhöht.
Ein besonders spannendes Forschungsfeld ist das **Smart Concrete Project**, welches durch die Carl-Zeiss-Stiftung mit 4,5 Millionen Euro gefördert wird. Hierbei wird an einem anpassungsfähigen ‚Beton 2.0‘ gearbeitet. Zwei zentrale Ansätze in diesem Projekt umfassen die **Verkapselung von Wirkstoffen im Beton** und die Entwicklung einer **photokatalytischen Geopolymerbeschichtung**. Letztere wurde speziell zur Reduzierung von Stickoxid-Emissionen aus dem Straßenverkehr entwickelt, indem Stickoxide in weniger schädliches Nitrat umgewandelt werden.
Künftige Regulierungen und Bauvorschriften müssen sich jedoch an diese neuen Materialen anpassen, um deren Marktdurchbruch zu erleichtern. Branchenexperten sind optimistisch, dass regenerative Baustoffe bis 2030 zum Standard in Neubauten werden könnten. Diese Baustoffe basieren auf biologischen, recycelten oder CO₂-neutralen Materialien und umfassen Lösungen wie biobasierte Ziegel, selbstheilenden Beton oder CO₂-recycelte Materialien.
Kollaboration zwischen Wissenschaft und Industrie
Universitäten und Unternehmen spielen eine wesentliche Rolle in der Entwicklung dieser Technologien. So arbeiten beispielsweise Firmen wie Heidelberg Materials und Saint-Gobain intensiv an der Erforschung regenerativer Baustoffe. Start-ups wie BioMason setzen auf die Entwicklung biobasierter Ziegel ohne energieintensive Prozesse. Neuartige Produkte finden bereits Anwendung in Pilotprojekten, was auf eine zukunftsträchtige Richtung hinweist.
Die Bauhaus-Universität Weimar lädt all diese Interessierten am Stand C24 in Halle 2 der Hannover Messe herzlich ein, sich über diese zukunftsweisenden Baustofflösungen auszutauschen. Mit den vorgestellten Projekten zeigt sich, wie nachhaltig gestaltete Bauweisen und innovative Materialien das Potenzial haben, die Bauindustrie grundlegend zu verändern.
Zusammengefasst resümiert techzeitgeist die Prämisse, dass regenerative Baustoffe nicht nur eine Antwort auf Umweltfragen bieten, sondern auch neue Möglichkeiten für langlebigere, energieeffizientere und kostengünstigere Gebäude eröffnen.
Auf der Hannover Messe wird deutlich, dass die Bauindustrie vor tiefgreifenden Veränderungen steht, die mehr als nur ein kurzfristiger Trend sind. Sie sind notwendig für eine nachhaltige Zukunft.
Wie Bauhaus-Universität Weimar berichtet, wird die Zeit der Innovationen in der Bauwirtschaft jetzt eingeläutet.