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Wissenschaftler fordern Klimawende: Deutschland muss handeln!

Führende Wissenschaftler aus Deutschland fordern eine konsequente Klimapolitik. Über 13.700 Unterschriften, darunter viele vom Karlsruher Institut für Technologie, unterstützen den Appell.

Forschende aus ganz Deutschland, darunter zahlreiche prominente Klimawissenschaftler, haben einen dringlichen Appell an die Bundespolitik gerichtet. Diese Initiative wurde koordiniert von Scientists for Future an der Universität Bayreuth. Die Wissenschaftler verlangen eine konsequente, wissenschaftsbasierte Klimapolitik und fordern die zukünftige Bundesregierung auf, das Klimaschutzgesetz verlässlich umzusetzen.

Die Klima- und Umweltkrisen werden als die größten Bedrohungen für Sicherheit, Wirtschaft, Wohlstand, Demokratie, Zivilisation und Menschenleben angesehen. In diesem Kontext üben die Forschenden scharfe Kritik an der Marginalisierung von Klimafragen im politischen Diskurs. Sie warnen, dass abrupte Kurswechsel beim Klimaschutz den Wirtschaftsstandort Deutschland erheblich schädigen könnten. Über 13.700 Wissenschaftler aus verschiedenen deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen unterstützen diesen Appell, wobei das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit mehr als 370 Unterschriften höchste Beteiligung aufwies. Der Appell wurde nun an Vertreter der Bundestagsfraktionen der SPD, Grünen und Linkspartei übergeben, nachdem die Zeichnungsfrist abgelaufen war.

Wachstum der erneuerbaren Energien

Die Energiewende in Deutschland vollzieht sich insbesondere durch den kontinuierlichen Ausbau erneuerbarer Energien. Aktuelle Daten zeigen, dass im Jahr 2024 22,4% des deutschen Bruttoendenergieverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt wurden, ein Anstieg um 0,8 Prozentpunkte im Vergleich zu 2023. Im Stromsektor stieg der Anteil erneuerbarer Energien von 46,3% (2022) auf 52,5% (2023). Damit wurde im Jahr 2024 eine Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von 273,2 Mrd. kWh erreicht, was einem Anstieg von 7% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Der maßgebliche Anteil der erneuerbaren Energiequellen wird durch Biomasse, Windenergie und Solarenergie repräsentiert. Im Jahr 2024 lieferte Biomasse mit 47% den größten Beitrag, gefolgt von Windenergie mit 27% und Solarenergie mit 16%. Die installierte Leistung der Photovoltaik erreichte Ende 2024 99.800 MW und trug maßgeblich zur Stromerzeugung bei, mit 74,1 Mrd. kWh – ein Anstieg um 16% im Vergleich zum Vorjahr.Das Umweltbundesamt berichtet zudem, dass die Menge der vermiedenen Treibhausgasemissionen in den letzten zehn Jahren um fast 70% gestiegen ist, auf etwa 256 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente im Jahr 2024.

Kritik an der aktuellen politischen Situation

Trotz dieser positiven Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien gibt es erhebliche Bedenken hinsichtlich der politischen Kommunikation und der notwendigen Investitionen in den Klimaschutz. Der Appell der Forschenden hebt hervor, dass die nächste Bundesregierung klare Schritte unternehmen muss, um den Herausforderungen der Klimakrise gerecht zu werden. Dies beinhaltet nicht nur die Implementierung eines verlässlichen Klimaschutzgesetzes, sondern auch ein entschlossenes Vorgehen gegen die Marginalisierung von Klimafragen im politischen Diskurs.

Abschließend ist festzuhalten, dass die Herausforderungen des Klimawandels und der Energieversorgung sowohl die politischen Entscheidungen als auch die gesellschaftliche Debatte in Deutschland nachhaltig prägen müssen. Der Appell der Wissenschaftler könnte als Katalysator für eine umfassendere Diskussion zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Klimapolitik dienen.

Referenz 1
www.kit.edu
Referenz 2
de.scientists4future.org
Referenz 3
www.umweltbundesamt.de
Quellen gesamt
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