
In Europa zeichnet sich ein Wandel im Zahlungsverkehr ab, der vor allem durch geopolitische Entwicklungen beeinflusst wird. Länder wie Schweden und Norwegen beginnen, ihre zuvor sinkenden Bargeldbestände wieder aufzustocken und prüfen ihre Strategien für bargeldloses Bezahlen. Ein zentraler Aspekt dieser Veränderung ist die zunehmende Besorgnis über Cyberangriffe, die durch die aggressive Außenpolitik Russlands verstärkt wird. Wie derwesten.de berichtet, zeigen sich insbesondere in Schweden parallele Entwicklungen, die die Konsumenten zum Umdenken anregen.
Die schwedische Regierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Bürger wieder für die Nutzung von Bargeld zu sensibilisieren. In diesem Kontext wird eine Broschüre mit dem Titel „Wenn Krise oder Krieg kommt“ an alle Haushalte verschickt. Diese enthält Informationen zur Notwendigkeit, Bargeld zu halten und sich auf mögliche Krisenszenarien vorzubereiten. So empfiehlt das Verteidigungsministerium, regelmäßig Bargeld zu nutzen und einen Vorrat für mindestens eine Woche bereitzuhalten.
Die Rolle von Bargeld in Krisenzeiten
Die Wiederbelebung des Bargelds ist vor allem auf die aktuellen geopolitischen Spannungen zurückzuführen. Experten betonen, dass Bargeld in Krisensituationen weiterhin eine essentielle Rolle spielen könnte. Laut t-online.de hat die schwedische Zentralbank deutlich gemacht, dass Bargeld auch als Notfalllösung unerlässlich ist, insbesondere wenn Strom- oder Kommunikationsausfälle auftreten.
Die Bedenken über mögliche Hackerangriffe auf digitale Zahlungsweisen werden durch prorussische Hackergruppen, die Cyberangriffe gegen Onlinedienste durchführen, verstärkt. Diese Unsicherheiten haben auch die norwegische Regierung dazu veranlasst, ähnliche Ratschläge zu erteilen und die Bevölkerung über die Notwendigkeit von Bargeld in Krisenzeiten aufzuklären.
Aktuelle Zahlungsgewohnheiten in Europa
Zwar ist in Schweden das mobile Bezahlsystem Swish seither weit verbreitet, dennoch bewegen sich viele Schweden und Norweger zurück in Richtung Bargeld. Prognosen, die vor einigen Jahren darauf hindeuteten, dass Schweden bis 2025 bargeldlos sein könnte, müssen nun möglicherweise revidiert werden. BearingPoint führt regelmäßig Umfragen durch und zeigt, dass trotz der starken Akzeptanz digitaler Lösungen in vielen europäischen Ländern, die Skepsis gegenüber vollständig bargeldlosen Zahlungsverkehrssystemen wächst.
Die Herausforderungen durch Cyberangriffe und geopolitische Unsicherheiten haben das Vertrauen der Verbraucher in digitale Zahlungsmethoden erschüttert. Deutschland hingegen hat sich bisher nicht von Bargeld getrennt, was als vorteilhaft erachtet wird.
Insgesamt stellt sich die Frage, wie europäische Länder zukünftig die Balance zwischen der Bequemlichkeit digitaler Zahlungsmethoden und der Sicherheit von Bargeld finden werden. Die Entwicklungen in Schweden und Norwegen könnten wegweisend für andere Nationen sein, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.