
Susanne Daubner, geboren am 26. März 1961 in Halle (Saale), ist seit mehr als zwei Jahrzehnten eine prägende Figur der deutschen Nachrichtenlandschaft. Sie arbeitet seit 26 Jahren bei der ARD-„Tagesschau“, wobei sie seit 1999 die Hauptausgabe um 20 Uhr moderiert. Damit ist Daubner die dienstälteste Nachrichtensprecherin der „Tagesschau“. Ihr Kollege Jan Hofer war über 35 Jahre für die ARD tätig, doch Daubner hat nicht das Bedürfnis, ihn in dieser Hinsicht zu überholen. Dies wäre nämlich nur möglich, wenn sie noch mehr als ein Jahrzehnt im Beruf bleibt, was sie für unrealistisch hält. Ihre ersten Schritte ins Fernsehen und Radio begannen jedoch viel früher, als sie nach dem Abitur eine kaufmännische Ausbildung absolvierte und schließlich zur Sprecherin beim Rundfunk der DDR ausgebildet wurde.
Daubners Weg war nicht ohne Herausforderungen. Im Juli 1989 flüchtete sie aus der DDR, nachdem sie durch einen Fluss mit ihrem Freund die Grenze überwunden hatte. Nach ihrer Ankunft im Westen war sie für den Sender Freies Berlin (SFB) tätig und kehrte 1992 zum Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB) zurück. Damit legte sie den Grundstein für ihre spätere Karriere im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die schließlich 1999 bei der ARD ihren Höhepunkt fand. Sie trat die Nachfolge von Wilhelm Wieben an und brachte frischen Wind in die Nachrichtensendung.
Ein bescheidener Start und persönliches Wachstum
Zu Beginn ihrer Tätigkeit bei der „Tagesschau“ war Daubners Reaktion auf die Zusage von Unsicherheit geprägt. Ein Umzug nach Hamburg, der für viele eine aufregende Gelegenheit darstellt, stellte für sie eine erhebliche Veränderung dar. Im Laufe der Jahre entwickelte sie einige persönliche Eigenheiten, die ihren Stil als Moderatorin prägten und ihr halfen, sich im Nachrichtenumfeld zu behaupten. Damit verbunden ist auch ihr Engagement für die Leseförderung und Medienkompetenz, was sie zuletzt bei verschiedenen öffentlichen Auftritten und in sozialen Medien unter Beweis stellte.
Für die jüngeren Generationen hat sie sich besonders durch ihre jährliche Vorstellung des Jugendwortes des Jahres auf TikTok einen Namen gemacht. Diese Präsenz in den sozialen Medien ermöglicht es ihr, eine breitere Zielgruppe zu erreichen und das Interesse Jüngerer an Sprache und Nachrichten zu fördern. Ein weiterer bemerkenswerter Moment aus ihrer Karriere war der Lachanfall, den sie während einer „Tagesschau“-Ausgabe im ARD-Morgenmagazin im September 2023 hatte und der für viel Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken sorgte.
Ein Blick auf die Medienlandschaft
Die Bedeutung von Daubners Arbeit spiegelt sich auch in der Geschichte der Medien wider. Der Rundfunk erlebt seit den Anfängen in der Weimarer Zeit eine kontinuierliche Evolution. Johannes Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks veränderte die Welt und förderte die Alphabetisierung breiter Bevölkerungsschichten. Seit der Gründung der ARD im Jahr 1950 hat sich das Medium Fernsehen in Deutschland enorm entwickelt, vom ersten regelmäßigen Fernsehprogrammdienst 1935 bis hin zum advent der digitalen Rundfunkübertragung.
Die Digitalisierung bringt neue Herausforderungen und Chancen für Journalistinnen und Journalisten mit sich. Während die Medienlandschaft diverser wird, besteht die Gefahr, dass sich die Medienkonzentration auf wenige Marktführer verlagert. Diese Dynamik ist für Daubner nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Gelegenheit, sich für die Förderung von Medienkompetenz einzusetzen und damit zur aktiven Mitgestaltung der medialen Zukunft beizutragen.
Daubner hat bereits einen bemerkenswerten Teil ihrer Karriere hinter sich, aber ihre Reise ist noch lange nicht zu Ende. Sie lebt heute in Hamburg und erzieht ihre Tochter, die sie nach ihrer Scheidung im Jahr 2000 allein großzieht. Ihr Engagement für soziale Themen und ihre innovative Art, Informationen zu vermitteln, bleiben Inspiration für viele, die ihre Spuren in der modernen Medienwelt hinterlassen wollen.