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Brutaler Messerangriff in Mannheim: Täter gesteht aus Reue

Ein 26-jähriger Afghaner gesteht einen tödlichen Messerangriff in Mannheim, unter Berufung auf den Gaza-Krieg als Motiv. Der Prozess wirft Fragen zu islamistischem Extremismus und Abschiebung auf.

Der brutale Messerangriff, der am 31. Mai 2024 den Mannheimer Marktplatz erschütterte, steht im Zentrum eines laufenden Prozesses am Oberlandesgericht Stuttgart. Der angeklagte 26-jährige Sulaiman A. hat die Tat gestanden und dabei Anzeichen von Reue gezeigt. Der Afghanistan-stämmige Migrant wird wegen Mordes und versuchten Mordes angeklagt und hätte darüber hinaus möglicherweise auch eine lebenslange Haftstrafe sowie Sicherungsverwahrung zu befürchten, sollte er verurteilt werden. Laut Tagesspiegel äußerte Sulaiman A., dass der Gaza-Krieg 2023 sein Leben maßgeblich verändert habe und er durch Telegram-Chats emotional betroffen war.

Am besagten Tag verletzte er mit einem Messer insgesamt sechs Personen, darunter fünf Teilnehmer einer islamkritischen Kundgebung der Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) und einen Polizisten, Rouven Laur, der zwei Tage später seinen schweren Verletzungen erlag. Ein anderer Polizist konnte Sulaiman A. schließlich niederstrecken. Die Bundesanwaltschaft geht von einer Verbindung des Angeklagten zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus. Des Weiteren hatte Sulaiman A. angegeben, dass es als seine religiöse Pflicht betrachte, vermeintlich Ungläubige zu töten, was seine Motivation für die Tat unterstreicht.

Motivation und Ideologie

Der Gaza-Krieg, der am 7. Oktober 2023 mit einem Massaker von palästinensischen Terroristen in Israel begann, führte zu einer Welle des weltweiten Terrors und rief bei Sulaiman A. eine emotionale Reaktion hervor. Er abonnierte verschiedene Telegram-Kanäle, um über getötete Zivilisten informiert zu werden. Dabei sammelte er, wie das Zeit berichtet, Informationen zur IS und tauschte sich mit einem Chat-Partner über die Tötung von Polizisten aus. Sulaiman A. sah das als Bestätigung für seine Angriffspläne.

Sein Ziel war Michael Stürzenberger, ein Vorstandsmitglied der BPE. Die Tat hat in Deutschland eine Debatte über die Sicherheitslage und die Notwendigkeit strikterer Maßnahmen im Umgang mit islamistischen Gefährdern angestoßen. Bundeskanzler Olaf Scholz plant, die Abschiebung von Schwerstkriminellen nach Afghanistan und Syrien zu ermöglichen, was auf die steigenden Sorgen um die innere Sicherheit hinweist.

Aktuelle Bedrohungslage

Die Sicherheitslage in Deutschland bleibt angespannt. Laut Verfassungsschutz belief sich das islamistische Personenpotenzial in Deutschland 2023 auf annähernd 27.200 Personen, wobei der Salafismus die größte islamistische Strömung mit 10.500 Personen darstellt. Die Bedrohung durch islamistischen Terrorismus hat sich seit dem Angriff der Hamas auf Israel verstärkt, und es wird erwartet, dass komplexere Anschlagsvorhaben zunehmen. Der Angriff in Mannheim reihte sich somit in eine besorgniserregende Serie von Angriffen in Deutschland ein.

Das Verfahren um Sulaiman A. läuft seit Mitte Februar 2025 und ist mit insgesamt 47 Verhandlungstagen bis Ende Oktober angesetzt. In Zeiten wachsender Spannungen wird weiterhin diskutiert, wie mit islamistischen Gefährdern umgegangen werden soll, und welche Maßnahmen die Sicherheit in Deutschland langfristig gewährleisten können.

Referenz 1
www.tagesspiegel.de
Referenz 2
www.zeit.de
Referenz 3
www.verfassungsschutz.de
Quellen gesamt
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