
Am 20. Februar 2025 fand an der PH Schwäbisch Gmünd der Kick-Off für das Projekt „SoFi – Sozial-inklusive Finanzbildung“ statt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Ziel des Projekts ist die Entwicklung, Erprobung und Evaluation von Lehr-Lern-Arrangements, die finanzielle Bildung für verschiedene Zielgruppen zugänglich machen sollen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Integration vulnerabler Gruppen und deren spezifischen Lebenslagen.
Das Projekt fokussiert auf verschiedene finanzielle Themenbereiche, darunter „Geld & Kredit“, „Versicherung & Vorsorge“ sowie „Vermögen & Verteilung“. Diese Inhalte sollen nicht nur die Bewältigung typischer finanzieller Fragestellungen adressieren, sondern auch die gesellschaftliche Mitgestaltung und Verantwortung fördern. Dazu gehört auch die Vermittlung eines fundierten Verständnisses für Steuererklärungen und die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Steuerpolitiken.
Methodik und Unterstützung
Im Rahmen des Projekts werden formative Evaluationsmethoden eingesetzt, die an mindestens zwei Schulen pro Standort durchgeführt werden. Die Lehrkräfte sollen durch praxisnahe Fortbildungen, die bundesweit zugänglich gemacht werden, auf diese neuen Lehrmethoden vorbereitet werden. Prof. Dr. Tim Engartner leitet das Projekt, unterstützt von einem Team aus mehreren Hochschulen, darunter die Universität zu Köln und die Universität Münster.
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Entwicklung interdisziplinärer und alltagsnaher mathematischer Kompetenzen. Diese sollen den Schülerinnen und Schülern den Zugang zu komplexen finanziellen Informationen erleichtern und ihre Fähigkeit zur mathematischen Modellierung stärken. Zudem wird ein internationaler Beirat, bestehend aus Experten aus Ländern wie Italien, Finnland und Kanada, während der gesamten Projektlaufzeit wertvolle Impulse geben.
Verankerung in einer nationalen Strategie
Parallel dazu haben Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundesfinanzminister Christian Lindner Eckpunkte für eine nationale Finanzbildungsstrategie vorgestellt. Diese Initiative verfolgt das Ziel, die finanzielle Bildung als wesentlichen Bestandteil der Allgemeinbildung zu etablieren. Eine zentrale Plattform wird eingerichtet, um Angebote zur finanziellen Bildung zu bündeln und zu vernetzen. Diese Plattform wird auch die Forschung zur finanziellen Bildung stärken.
Die Initiative wird von einer breiteren Anstrengung begleitet, die finanzielle Bildung über bloße Verbraucherinformationen hinaus zu fördern. Themen wie das Verständnis von Handyverträgen und Altersvorsorge werden dabei besondere Beachtung finden. Lindner betont, dass eine gute finanzielle Bildung entscheidend für kompetente Entscheidungen in zahlreichen Lebensbereichen ist und somit zur Chancengerechtigkeit und zum sozialen Wohlstand beiträgt.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Projekte und Initiativen rund um die finanzielle Bildung in Deutschland auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten: die Verbesserung der Teilhabe aller Bürger an ökonomischen Entscheidungsprozessen. Die Kombination aus Forschung, innovativen Lehransätzen und der Einbeziehung vulnerabler Gruppen verspricht eine nachhaltige Stärkung des Finanzwissens über die kommenden Jahre.