
Die geplante Reise einer US-Delegation nach Grönland sorgt für erhebliche Spannungen zwischen den USA, Dänemark und Grönland. Laut tagesschau.de erklärte die grönländische Regierung, dass niemand die Delegation eingeladen habe. Dieser Umstand wirft Fragen zur Integrität und Souveränität Grönlands auf.
Die Dänische Premierministerin Mette Frederiksen äußerte sich scharf über den Druck der USA auf Grönland und nannte die Situation „inakzeptabel“. In den letzten Wochen gab es immer wieder Versuche von US-Präsident Donald Trump, die Kontrolle über Grönland zu übernehmen. Seine Begründung für solch invasive Interessen ist die angebliche Notwendigkeit zur Wahrung der „internationalen Sicherheit“ angesichts der zunehmenden militärischen Präsenz Russlands und Chinas in der Arktis, wie zeit.de berichtet.
Detaillierte Pläne der US-Delegation
Die US-Delegation besteht unter anderem aus dem nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz und Usha Vance, der Frau des US-Vizepräsidenten, die an einem traditionellen Schlittenhunderennen in Sisimiut teilnehmen möchte. Diese Reise ist für diese Woche angesetzt, während Energieminister Chris Wright ebenfalls nach Grönland reisen wird. Trotz der hohen politischen Prominenz erklärte der grönländische Regierungschef Mute Egede, dass es keine offiziellen Treffen mit der Delegation geben wird, und forderte Respekt für die grönländische Demokratie und Integrität.
Der Dänische Außenminister Lars Lökke Rasmussen bezeichnete die US-amerikanischen Interessen als „unangemessen“ und unterstützte stark die Position Grönlands. Die Situation wird noch komplexer, da Grönland in der vergangenen Woche ein neues Parlament gewählt hat, in dem eine Regierung gebildet wird, die parteipolitisch für die Unabhängigkeit Grönlands eintreten möchte, jedoch über den richtigen Weg dorthin uneinig ist.
Ebenen der Unabhängigkeit und Selbstbestimmung
Grönland hat eine weitgehende Autonomie und die Bürger des Landes entscheiden über ihre eigene Zukunft. Diese Autonomie wird durch die jüngsten Wahlen, die am 11. März stattfanden und die laufenden Kommunalwahlen am 1. April flankiert werden, weiter gestärkt. Die Proteste gegen Trumps Übernahmepläne, die kürzlich in Nuuk stattfanden, verdeutlichen die Widerstandsbereitschaft der grönländischen Bevölkerung, die sich eine selbstbestimmte Zukunft wünscht.
In der aktuellen Situation wird auch die Rolle Dänemarks als übergeordnete Macht in der Region deutlich, was sowohl diplomatische als auch strategische Fragen aufwirft. Deutschlandfunk berichtet, dass die Premierministerin besorgt ist über den Einfluss der USA und die sich daraus ergebenden Herausforderungen für die grönländische Eigenständigkeit.