
Die Bundesregierung hat einen bedeutenden Schritt zur Etablierung einer Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland vollzogen. Am 25. März 2025 wurde die erste Auszahlung im Rahmen des Wasserstoff-Kernnetzes genehmigt, das als entscheidende Grundlage für den Wasserstoff-Markthochlauf dient. Laut bmwk.de umfasst das genehmigte Kernnetz eine Länge von 9.040 Kilometern. Die Inbetriebnahme der Wasserstoffleitungen begann bereits im Jahr 2023, wobei zunächst umgestellte Erdgasleitungen genutzt werden, bevor Neubauleitungen folgen.
Deutschland hat sich als Vorreiter bei der Entwicklung einer Wasserstoff-Infrastruktur etabliert. Die Bundesnetzagentur wird alle zwei Jahre die Netzplanung an den tatsächlichen Bedarf anpassen. Mit dem Konzept wird angestrebt, privatwirtschaftliche Investitionen zu mobilisieren, insbesondere durch das Amortisationskonto, dessen erste Einzahlung in Höhe von 172 Millionen Euro von der KfW erfolgt ist. Die Rückzahlung dieser Mittel wird über Netzentgelte gewährleistet.
Finanzielle Absicherung und Netzentgelte
Um hohe Anfangskosten nicht auf die Nutzer abzuwälzen, sieht das Konzept eine Deckelung der Netzentgelte vor. Die Differenz zwischen den Investitionskosten und den gedeckelten Netzentgelten wird über das Amortisationskonto finanziert, welches eine subsidiäre finanzielle Absicherung durch den Bund enthält. Auch sämtliche netztechnischen Anpassungen unterliegen der Überprüfung durch die Bundesnetzagentur, die alle drei Jahre das Hochlaufentgelt evaluiert.
Das Amortisationskonto wird von der H2 Amortisationskonto GmbH (AMKG) verwaltet, an der die Wasserstoff-Kernnetzbetreiber Gesellschafter sind. Geplant ist, dass die nächste Auszahlung aus diesem Konto im März 2026 erfolgt.
Wasserstofftechnologie als Energiestütze
Wasserstoff gilt als zentraler Baustein für die Energiewende. Über bmwk.de erfahren wir, dass Wasserstofftechnologie zahlreiche Vorteile bietet, darunter die einfache Speicherung und den Transport von Energie sowie eine flexiblere Energieversorgung. In Deutschland wird Wasserstoff nach seiner Herstellungsart in verschiedene „Farben“ kategorisiert, die unterschiedliche Umwelt- und Energieauswirkungen haben:
- Grüner Wasserstoff: Er wird aus erneuerbarem Strom (Wind, Sonne) mittels Elektrolyse gewonnen.
- Grauer Wasserstoff: Dieser entsteht aus Erdgas, wobei CO2-Emissionen auftreten.
- Blauer Wasserstoff: Grauer Wasserstoff mit CO2-Abscheidung und -Speicherung.
- Türkiser Wasserstoff: Kohlenstoff wird dabei als Feststoff abgeschieden.
- Roter Wasserstoff: Er wird durch Strom aus Atomkraftwerken erzeugt.
- Oranger Wasserstoff: Er stammt aus Abfall- und Reststoffen.
Besonders von Bedeutung ist der grüne Wasserstoff, der auch als Power-to-Gas bekannt ist und der Sektorenkopplung dient. Die Elektrolyse ist eine Schlüsseltechnologie zur Wasserstoffherstellung, die verschiedene Ansätze umfasst: alkalische Elektrolyse, Proton-Exchange-Membran Elektrolyse, Anionenaustauschmembran-Elektrolyseure und Hochtemperaturelektrolyse.
Insgesamt ist der Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes nicht nur ein technisches, sondern auch ein wirtschaftliches Unterfangen, das die VRag auf die Herausforderungen der Energiewende anpassen soll. Der erfolgreiche Fortschritt in diesem Bereich könnte Deutschland in der europäischen Wasserstoffstrategie noch stärker positionieren.