
Die deutsche Baubranche zeigt sich zu Beginn des Jahres 2024 optimistisch, nachdem im Januar ein Anstieg der Aufträge und ein Umsatzsprung verzeichnet wurden. Laut FAZ stieg der preisbereinigte Auftragseingang am Bau um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, während er im Jahresvergleich über 10 Prozent zulegte. Diese Entwicklung ist insbesondere dem Wohnungsbau zu verdanken, der eine Zunahme von 35 Prozent verzeichnete.
Die nominalen Umsätze wuchsen um über 13 Prozent und erreichten 5,7 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 10,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Gleichzeitig berichtete die Bundesbank, dass die günstige Witterung zu Beginn des Jahres der Branche zugutekam. Die Beschäftigtenzahl im Bauhauptgewerbe stieg leicht an und liegt nun bei mehr als 900.000, wobei das Baugewerbe eine Schlüsselrolle in der deutschen Konjunktur spielt.
Unsicherheiten und Herausforderungen
Trotz der positiven Zahlen äußerte der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes HDB Bedenken über die Nachhaltigkeit dieses Anstiegs. Berichten zufolge haben gestiegene Bauzinsen einige Projekte negativ beeinflusst, was zu einer Verunsicherung bei Investoren geführt hat. Diese Unsicherheiten wirken sich negativ auf den Wohnungsbau aus, der weiterhin auf einem niedrigen Niveau verharrt.
Im Jahr 2024 entschloss sich das Bauhauptgewerbe, in Anbetracht der finanziellen Herausforderungen, zur Reduktion seiner Aufträge. So wurde ein preisbereinigter Rückgang bei Auftragseingang und Umsatz beobachtet. Auch der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) erwartet, dass sich dieser Trend 2025 fortsetzen wird und rechnet mit weiteren preisbereinigten Umsatzverlusten.
Markt- und Preisentwicklung
Die Stimmung im Bauhauptgewerbe hat sich im Dezember 2024 dennoch etwas verbessert, mit einer Geschäftslage, die auf minus 14 Punkte gestiegen ist (Januar 2024: minus 20 Punkte). Die Geschäftserwartungen konnten ebenfalls verbessert werden und lagen bei minus 37 Punkten (Januar 2024: minus 50 Punkte). Die Baumaterialpreise zeigen eine Stabilisierung auf hohem Niveau, mit einem Rückgang bei Betonstahl und Glas, während Bauholz und NE-Metalle im Preis steigen.
Allerdings hat die Bauproduktion weiterhin mit Behinderungen zu kämpfen, und 41 Prozent der Firmen berichten von Produktionsengpässen infolge von Auftragsmangel. Ein weiteres Problem ist der Arbeitskräftemangel, von dem 25 Prozent der Betriebe betroffen sind. Dies könnte die selbst gesteckten Ziele, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, weiter gefährden, da seit 2022 dieser Wert nicht mehr erreicht wurde.
Die Regierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um diese Situation zu verbessern, darunter 1,545 Milliarden Euro für Programme im Jahr 2024. Dazu gehört auch ein Zinsverbilligungsprogramm für Neubauten über 1 Milliarde Euro für die Jahre 2024 und 2025.
Zusammenfassend bleibt die Zukunft der deutschen Baubranche von Unsicherheiten geprägt, während die Umsätze und Aufträge zu Beginn des Jahres ein positives Signal senden. Die anhaltenden Herausforderungen, insbesondere zu den Themen Zinsen und Materialpreise, werden jedoch bei den Planungen für 2025 eine wichtige Rolle spielen. Börsennews und Bauindustrie bieten weitere Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und die prognostizierte Marktlage.