
In Bad Schandau wird eine Behelfsbrücke zur Überquerung der Elbe errichtet, nachdem die bestehende Elbbrücke seit November aufgrund von Rissen gesperrt ist. Diese Maßnahme ist Teil einer dringenden infrastrukturellen Verbesserung in der Sächsischen Schweiz. Der Bau dieser Brücke wird mit Kosten von 31 Millionen Euro veranschlagt und es ist geplant, dass der Bau noch in diesem Jahr beginnt, um den Verkehrsfluss wiederherzustellen. Der Belastungstest der Elbquerung, der zeigt, ob die alte Brücke noch nutzbar ist, wird bereits nächste Woche beginnen, zwischen dem 1. und 3. April.
Das Infrastrukturministerium hat am Montagabend die Vorzugsvariante für die Behelfsbrücke vorgestellt. Dabei wird die Brücke wenige Meter stromaufwärts der beschädigten Elbbrücke errichtet. Dank eines vereinfachten Genehmigungsverfahrens wird kein langwieriges Baurechtsverfahren benötigt, sodass der Baubeginn noch in diesem Jahr möglich ist. Dies ist ein positives Signal für die Bürger, wie Landrat Michael Geisler betont.
Wichtige Aspekte des Bauvorhabens
Der Bürgermeister von Bad Schandau, Thomas Kunack, äußert sich optimistisch über die Pläne. Die neue Behelfsbrücke ermöglicht eine direkte und kurze Querung der Elbe und greift dabei nur minimal in die bestehende Bebauung ein. Sie wird zudem westlich der Bundesstraße 172 entstehen und soll im kommenden Jahr für den Verkehr freigegeben werden.
Die Behelfsbrücke erfüllt eine Reihe von Anforderungen, die für die Verkehrssicherheit entscheidend sind. Dazu zählen sowohl die Hochwasserfestigkeit als auch die Durchfahrtsmöglichkeiten für Schiffe. Der Landkreis betrachtet den schnellen Behelfsbau als ein essentielles Zeichen der Unterstützung für die Anwohner, die durch die Sperrung der Elbbrücke stark betroffen sind. Der wiederhergestellte Verkehr über die Elbe ist für 2026 geplant.
Innovationen im Brückenbau
Die Behelfsbrücke könnte von innovativen Bauverfahren profitieren, ähnlich wie sie von Bau-Ingenieur Theo Reddemann entwickelt wurden. Reddemann hat ein Baukastensystem für Brücken etabliert, das die Bauzeit erheblich verkürzt. Ein Beispiel sei der Einsatz von vorgefertigten Brückenteilen, die in einem wetterfesten Zelt neben einem Betonwerk hergestellt werden. Dieses Verfahren reduziert nicht nur die Bauzeit vor Ort um zwei Drittel, sondern verringert auch den CO2-Ausstoß.
Diese technischen Fortschritte könnten eine wertvolle Unterstützung für zukünftige Bauprojekte in Deutschland darstellen, da schätzungsweise 12.200 Brücken in den nächsten 20 Jahren erneuert werden müssen. Reddemann betont, dass die Qualität und Sicherheit der Brücken nicht beeinträchtigt wird, wenn man von der Effizienz solcher Bauweisen ausgeht. Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge wird mittlerweile auch die Geschwindigkeit des Bauens berücksichtigt, was einen Paradigmenwechsel im Brückenbau darstellt.
Zusammengefasst zeigt das Projekt in Bad Schandau nicht nur den dringenden Bedarf an Infrastrukturverbesserungen in der Region, sondern auch das Potenzial innovativer Ansätze im Bauwesen, die zu einer schnelleren und effizienteren Umsetzung von wichtigen Infrastrukturprojekten führen können.
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