Nürnberg

Hilferuf aus Nürnberg: Old-English-Bulldog mit Epilepsie sucht Chance!

Tierheim Nürnberg ruft zur Hilfe für einen Old-English-Bulldog-Mix auf, der an fokaler Epilepsie leidet. Gesucht werden erfahrene Betreuer, die dem Hund eine Chance geben können.

Das Tierheim Nürnberg hat einen dringenden Hilferuf für einen etwa vierjährigen Old-English-Bulldog-Mix-Rüden veröffentlicht. Dieser Hund benötigt eine spezialisierte Betreuung aufgrund seiner Diagnose: fokale Epilepsie. Tierschützer betonen, dass der Aufruf nicht dazu gedacht ist, Mitleid zu erregen, sondern eine letzte Chance für den Hund darstellt, dessen Lebensumstände derzeit äußerst kritisch sind.

Der Rüde hat bereits zweimal in Privathand gelebt, was zu Vorfällen führte, bei denen er ohne Vorwarnung aggressiv wurde. Bisher blieben schwere Verletzungen aus, jedoch ist sein Verhalten nach Aussage der Verantwortlichen unvorhersehbar. Eine mögliche Behandlung mit speziellen Epilepsietabletten könnte in Betracht gezogen werden, allerdings gibt es keine Garantie auf vollständige Symptomfreiheit.

Dringender Aufruf zur Hilfe

Das Tierheim sucht gezielt nach professionellen Hundebetreuern, die bereit sind, den Hund aufzunehmen. Dabei ist zu beachten, dass er durchgehend einen Maulkorb tragen muss und nicht in Zwingerhaltung leben darf. Stattdessen ist es notwendig, ihn in einem beobachtbaren Haushalt unterzubringen. Interessierte können sich direkt per E-Mail an das Tierheim Nürnberg wenden.

Zudem sind die Verantwortlichen an Erfahrungsberichten von Personen interessiert, die ähnliche Erfahrungen mit fokaler Epilepsie und Aggressionen bei Hunden gemacht haben. Diese Informationen könnten wertvoll sein, um die Herausforderungen besser verstehen und angehen zu können.

Was ist fokale Epilepsie?

Epidemiologische Daten zeigen, dass etwa 1-2 % der Hunde von Epilepsie betroffen sind, wobei 5-6 % mindestens einmal im Leben einen Anfall erleiden. Epilepsie ist eine Erkrankung des Großhirns, die wiederholte epileptische Anfälle und Krämpfe zur Folge hat. Diese Anfälle entstehen durch eine veränderte Erregbarkeit des Gehirns, was mit einem „Gewitter im Gehirn“ verglichen werden kann.

Es gibt zwei Hauptformen der Epilepsie: die idiopathische Form, deren Ursache oft genetisch bedingt ist, und die symptomatische Form, die durch strukturelle Erkrankungen des Gehirns, wie Tumore oder Entzündungen, verursacht wird.

Zu den Symptomen der Epilepsie bei Hunden gehören generalisierte Anfälle mit Verlust des Bewusstseins sowie partielle Anfälle, die sich in anfallsartigen Aggressionen äußern können. Diese Aggressionen sind alarmierend und erfordern daher eine fachkundige Betreuung und Überwachung.

Die Diagnose erfolgt durch klinische und neurologische Untersuchungen sowie Laboruntersuchungen. Bildgebende Verfahren wie MRTs sind notwendig, um mögliche Ursachen im Gehirn zu identifizieren. Bei einem ersten Anfall sind in der Regel keine weiteren Untersuchungen erforderlich, solange kein zweiter Anfall auftritt.

Frühe Therapieansätze sind entscheidend für den Therapieerfolg. Zu den medikamentösen Behandlungen zählen unter anderem Imepitoin, Phenobarbital und Kaliumbromid. Auch die Ernährung kann zur Anfallskontrolle beitragen, wobei spezielle Öle wie mittelkettige Fettsäuren (MCTs) hilfreich sein können.

Insgesamt bleibt die Situation für den Bulldoggen-Rüden im Tierheim ernst. Während das Tierheim einen Ausweg aus dieser prekären Lage zu suchen versucht, ist die Unterstützung durch erfahrene Tierbetreuer unerlässlich. Es bleibt abzuwarten, ob der Hilferuf die notwendigen Reaktionen auslösen kann, um dem Hund ein besseres Leben zu ermöglichen. Für weitere Informationen über Epilepsie bei Hunden und deren Behandlung verweisen wir auf den Artikel von FirstVet.

Referenz 1
www.infranken.de
Referenz 3
firstvet.com
Quellen gesamt
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