
In der Nacht zum Montag wurde ein schwerwiegender Vorfall in Rostock gemeldet, der die lokale Gemeinschaft schockierte. Ein Massage-Salon in der Kröpeliner Tor-Vorstadt wurde Ziel eines Säureanschlags, wie nordkurier.de berichtet. Am Montagmorgen entdeckten Passanten ein Loch in einer Fensterscheibe des Salons, was Alarm für die Polizei und die Feuerwehr auslöste.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte am Doberaner Platz stellten sie fest, dass ein faustgroßer Stein im Inneren des Massagestudios lag. Außerdem drang ein beißender Gestank aus dem Gebäude, was auf den Einsatz von Chemikalien hinwies. Feuerwehrleute mit spezieller Ausrüstung betraten das Geschäft unter schwerem Atemschutz, während eine Flüssigkeit auf dem Boden mit einem Teststreifen untersucht wurde. Dieser wies einen pH-Wert von vier auf, was auf das Vorhandensein einer Säure hindeutet. Aufgrund des Geruchs vermuten die Behörden, dass es sich um Buttersäure handeln könnte.
Buttersäure: Gefahren und Eigenschaften
Buttersäure (CAS-Nummer: 107-92-6) ist eine farblose, unangenehm riechende Flüssigkeit, die bei unsachgemäßer Handhabung erhebliche gesundheitliche Risiken birgt. Diese Substanz reagiert heftig mit starken Oxidationsmitteln, Aluminium und den meisten Metallen; und es besteht die Möglichkeit, dass bei Kontakt mit Luft explosionsfähige Gemische entstehen. Die Universität Münster weist darauf hin, dass die Dämpfe von Buttersäure schwere Reizungen der Atemorgane verursachen können.
Diese Chemikalie kann zudem schwere Verätzungen von Haut und Augen hervorrufen, mit dem Risiko von Erblindung. Aufgrund ihrer Gefährlichkeit werden für den Umgang mit Buttersäure besondere Schutzmaßnahmen empfohlen: Der Stoff sollte in einem gut belüfteten Ort gelagert und bei der Handhabung Schutzhandschuhe getragen werden.
Ermittlungen und Vorgeschichte
Die Ermittlungen am Tatort haben bereits begonnen, jedoch gibt es bisher keine Hinweise auf die möglichen Täter. Dies stellt einen ernsthaften Rückschlag für die Polizei dar, die auch einen vergleichbaren Vorfall registriert hat, der sich Ende September 2024 in einem Immobilienmakler-Geschäft am Wiener Platz in Rostock ereignete. In diesem Fall hatten Unbekannte ebenfalls Buttersäure eingesetzt, nachdem sie eine Fensterscheibe eingeworfen hatten. Der NDR berichtete, dass mehrere Verletzungen auftreten konnten, da Buttersäure Augen und Atemwege reizen kann.
In diesem Fall war der Sachschaden auf etwa 1000 Euro geschätzt worden, wobei die Feuerwehr mit spezieller Ausrüstung im Einsatz war. Dieser wiederholte Einsatz von Buttersäure als chemische Waffe zeigt, dass ein ernsthaftes Sicherheitsproblem in der Region besteht.