
Am 24. März 2025 fand der Multi-Stakeholder Skin Cancer Summit statt, an dessen Organisation der Dermatologe Prof. Swen Malte John von der Universität Osnabrück maßgeblich beteiligt war. Gemeinsam mit Institutionen wie der WHO (Weltgesundheitsorganisation) und der ILO (Internationalen Arbeitsorganisation) thematisierte der Summit die beunruhigende Zunahme von Hautkrebsfällen, insbesondere „weißem“ Hautkrebs, der in vielen Fällen auf einen Aufenthalt in der Sonne zurückzuführen ist. Laut Schätzungen der WHO und ILO sind etwa ein Drittel der Todesfälle durch diesen Hautkrebs auf UV-Strahlen während der Arbeit im Freien zurückzuführen.
Die Zahlen sind alarmierend. In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs dramatisch erhöht. Im Jahr 2021 wurden 105.700 Menschen stationär aufgrund von Hautkrebs behandelt, was einem Anstieg von nahezu 75 Prozent seit 2001 entspricht. Besonders betroffen ist der „helle“ Hautkrebs, dessen Behandlungsfälle um beeindruckende 114 Prozent von 38.400 im Jahr 2001 auf 82.100 im Jahr 2021 gestiegen sind. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Dringlichkeit, die Öffentlichkeit über die Risiken von Sonnenexposition aufzuklären und präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Dringende Maßnahmen zur Prävention
Im Rahmen des Summits wurden verschiedene präventive Maßnahmen diskutiert, die helfen sollen, die Erkrankungszahlen weiter zu reduzieren. Dazu gehören umfassende Aufklärung über den richtigen Umgang mit Sonnenstrahlen, die Schaffung von Verschattungen und das Tragen von Schutzkleidung sowie die regelmäßige Anwendung von Sonnencreme. Prof. John hebt besonders hervor, wie wichtig es ist, Beschäftigte an Außenarbeitsplätzen vor chronischen Lichtschäden zu schützen.
Die Zunahme von Hautkrebs wird zudem durch den Klimawandel begünstigt, da UV-Strahlen intensiver werden. Ein zentrales Ziel des Summits war es, Verbesserungen im Arbeitsschutz sowie in der Früherkennung von Hautkrebs zu erarbeiten. In verschiedenen Ländern wie der Schweiz, Rumänien, Belgien und Österreich wird „weißer“ Hautkrebs bereits als Berufskrankheit anerkannt, während Griechenland in diese Fußstapfen treten könnte.
Zahlen und Entwicklungen im Gesundheitswesen
In Deutschland ist Hautkrebs in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem ernsthaften Gesundheitsproblem geworden. Im Jahr 2021 war Hautkrebs die Hauptdiagnose bei 7,4 Prozent aller stationären Krebsbehandlungen, im Vergleich zu nur 3,8 Prozent vor 20 Jahren. Bei der Betrachtung von Geschlecht und Altersgruppen zeigt sich, dass Männer mehrheitlich betroffen sind, während die Sterblichkeitsrate bei den über 80-Jährigen am höchsten ist. Zudem ist das Risiko, an Hautkrebs zu sterben, in der Altersgruppe von 35 bis unter 40 Jahren signifikant.
Diese Entwicklungen machen deutlich, dass es einer gesellschaftlichen Anstrengung bedarf, um sowohl Aufklärung als auch akzeptierte Maßnahmen zur Prävention und Früherkennung von Hautkrebs voranzutreiben. Prof. John und andere Experten appellieren an die Verantwortung von Politik und Gesellschaft, um die Gesundheit der Bevölkerung angesichts dieser wachsenden Bedrohung zu schützen.
Für detaillierte Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in der Hautkrebsforschung und zur Veranstaltungen besucht bitte die Seiten der Universität Osnabrück unter Uni Osnabrück und die Statistiken von Destatis.