
Am 24. März 2025 äußerte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas während ihres Besuchs in Ägypten die dringende Forderung nach einer sofortigen Rückkehr zu Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen. In ihren Äußerungen kritisierte sie die gesteigerten israelischen Angriffe im Gazastreifen und verlangte ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen. Kallas plant, nach ihren Gesprächen in Kairo nach Israel zu reisen, um dort mit israelischen und palästinensischen Vertretern über die Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln zu sprechen, wie tagesschau.de berichtet.
Die Situation im Gazastreifen bleibt angespannt. Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober 2023 sind über 46.600 Menschen getötet worden. Auch die Zahl der Verletzten ist alarmierend und liegt bei mehr als 110.000. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete die Billigung eines Abkommens zur Waffenruhe als „sehr gute Nachricht“. Er forderte die konsequente Umsetzung des Abkommens sowie ein Ende des Leids der Geiseln und der Ungewissheit ihrer Familien. Zudem bot er der notleidenden palästinensischen Bevölkerung Unterstützung in Form von Lebensmitteln und medizinischer Versorgung an, wie WDR berichtet.
Waffenruhe im Fokus
Ein neuer dreistufiger Plan, der von Israel und Hamas am Mittwochabend in Katar erarbeitet wurde, zielt darauf ab, die Kämpfe zu beenden, einen Austausch von Gefangenen zu ermöglichen und einen schrittweisen Rückzug der israelischen Armee aus Gaza zu organisieren. Der Plan, der seit Monaten auf dem Tisch liegt, stellt einen wichtigen Fortschritt dar. Dennoch bleibt die Situation angespannt, da Premierminister Benjamin Netanjahu zuvor einen Deal abgelehnt hatte, solange die Hamas nicht zerstört sei. Kritiker werfen ihm vor, sich den messianischen Siedlern in seiner Koalition zu unterwerfen. Diese Bewegung hat kein Interesse an Frieden und strebt stattdessen den Ausbau jüdischer Siedlungen im Westjordanland an, während die Hamas weiterhin neue Kämpfer rekrutiert, wie taz.de berichtet.
Die israelische Friedensbewegung Peace Now kritisiert die Anerkennung von 13 jüdischen Wohngebieten im Westjordanland als einen gefährlichen Schritt für die Zwei-Staaten-Lösung. Diese Wohngebiete, die teils illegal als Außenposten errichtet wurden, wurden durch Baugenehmigungen legalisiert. Das Außenministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde hat die Anerkennung scharf verurteilt. Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf die Komplexität der Verhandlungen und die Herausforderungen auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden.
Internationale Reaktionen und geopolitische Implikationen
Der US-amerikanische nationale Sicherheitsberater Mike Waltz berichtete von den Schwierigkeiten, mit denen US-Schiffe im Roten Meer konfrontiert sind, die aufgrund von Huthi-Angriffen umgeleitet werden müssen. Waltz kritisierte die Vorgängerregierung von Joe Biden für unzureichende Maßnahmen gegen die Huthis, während die Biden-Regierung betont, härter gegen die Bedrohungen vorgehen zu wollen. Am 15. März 2025 wurde eine Militäraktion gestartet, um die Angriffe der Huthi-Miliz auf Schiffe zu beenden, wie tagesschau.de meldet.
Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit großem Interesse. Kremlsprecher Dmitri Peskow äußerte, dass jede Vereinbarung, die zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen führt, begrüßenswert sei, jedoch abgewartet werden müsse, bis der Prozess abgeschlossen ist. Auch aus China wurden Hoffnungen auf Wirkungsvollkeiten der Abkommen laut, um eine umfassende und dauerhafte Waffenruhe zu erreichen.
Insgesamt steht die Region an einem Wendepunkt. Während einmal mehr die Hoffnung auf Frieden aufblüht, sind die Herausforderungen und Spannungen nach wie vor groß. Die Fragen der Vergebung und des Umgangs mit Trauer, Wut und Hass bleiben zentrale Themen, die beide Seiten in der Nachkriegsordnung beschäftigen werden.