Soziales

Koalitionsgespräche: SPD und Union kämpfen um die Zukunft der Familienpolitik!

Am 23. März 2025 treffen sich Union und SPD zu entscheidenden Koalitionsverhandlungen. Dabei stehen strittige Themen wie das Ehegattensplitting und Migration im Fokus. Welche Kompromisse sind möglich?

Inmitten der aktuellen Koalitionsverhandlungen zwischen der Union und der SPD stehen verschiedene Themen auf der Agenda, die sowohl politische als auch gesellschaftliche Konsequenzen haben könnten. Die Arbeitsgruppe zur Familienpolitik hat kürzlich eine kreative Form der Kommunikation gewählt, indem sie ein Bild ihrer Füße in bunten Socken teilte, um auf den Welt-Down-Syndrom-Tag aufmerksam zu machen. Jochen Ott, ein SPD-Politiker aus Nordrhein-Westfalen, kommentierte dieses Bild spöttisch als „verbotenes“ Foto, während Hendrik Hoppenstedt von der CDU ein Bild von Apfel- und Erdbeerkuchen postete, um die langen Verhandlungssitzungen zu kennzeichnen.

Die Gespräche verlaufen jedoch nicht ohne Schwierigkeiten. Eine strenge Handreichung der Parteizentralen untersagt jegliche öffentlichen Statements oder Zwischenergebnisse, wobei die Frist für die Arbeiten der Fachgruppen auf Montag, den 24. März, 17 Uhr angesetzt ist. Der Zeitdruck könnte zu hastigen Kompromissen führen, wobei die Parteien zügig Einigungen erzielen müssen, um strittige Themen nicht an die Spitze der Agenda zu setzen.

Streitpunkte in der Familienpolitik

Ein zentrales Streitobjekt ist die SPD-Forderung zur Abschaffung des Ehegattensplittings im Rahmen einer Einkommensteuerreform. Das Ehegattensplitting wurde 1958 eingeführt mit der Absicht, die Ehe steuerlich zu fördern, doch Kritiker wie Ute Klammer verweisen darauf, dass es die ungleiche Arbeitsteilung zwischen Eheleuten begünstigt und insbesondere Frauen mit niedrigeren Einkommen benachteiligt. Es wird vorgeschlagen, die Steuerklasse V für Verheiratete abzuschaffen und stattdessen ein Faktorverfahren zur Regelung der Besteuerung zu implementieren. Schließlich könnte langfristig eine individuelle Besteuerung angestrebt werden, die den Prinzipien der Steuergerechtigkeit besser gerecht wird.

Auf der anderen Seite verteidigt Wolfgang Scherf die bestehenden Regelungen, indem er argumentiert, dass das Ehegattensplitting zu einer fairen steuerlichen Behandlung beiträgt und das wirtschaftliche Zusammenleben in der Ehe unterstützt. Dieses Modell rechnet jedem Partner 50 % des Gesamteinkommens zu und erkenne auch die Kinderfreibeträge an, die für die finanzielle Entlastung von Familien entscheidend sind.

Migration und unklare Positionen

Ein weiterer Konfliktpunkt in den Verhandlungen betrifft die Migrationspolitik. Während die Union die Zurückweisung von Asylbewerbern an den deutschen Grenzen fordert, lehnt die SPD diese Maßnahme ab. Ein vordergründiger Kompromiss könnte jedoch darin bestehen, dass solche Zurückweisungen „in Abstimmung“ mit europäischen Nachbarn erfolgen sollen. Dies zeigt, wie schwierig die Verhandlungen derzeit sind und wie stark die Meinungen zu zentralen Themen auseinandergehen.

Zusätzlich gibt es im Bereich Arbeit und Soziales Unklarheiten, insbesondere beim Rentenniveau. Die SPD möchte dieses auf 48 Prozent festschreiben, während die Union Bedenken äußert, dass dies zu höheren Rentenbeiträgen und Steuerzuschüssen führen könnte. Auch die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in den ersten zwölf Wochen sorgt für hitzige Debatten innerhalb der Arbeitsgruppen.

Mit der Frist für die Prüfung der Verhandlungstexte am Montag, gestaltet sich die Situation spannend. Neben dem Konflikt um das Ehegattensplitting und der Migration drängen auch Fragen zur Außenpolitik und Digitalisierung in den Mittelpunkt der Gespräche. Die Union plant, ein Digitalministerium einzuführen, ohne die Anzahl der Ministerien zu erhöhen, was die Komplexität der Verhandlungen weiter erhöht.

Angesichts dieser Herausforderungen stellen sich viele die Frage, ob der Plan von Merz, sich kurz nach Ostern zum Kanzler wählen zu lassen, tatsächlich in die Tat umgesetzt werden kann, oder ob die Verhandlungen bis in den Mai hinein dauern werden. Die Unsicherheit über die endgültigen Ergebnisse und Kompromisse bleibt bis zur letzten Minute bestehen.

Für weitere Informationen über die Struktur und die Herausforderungen des Ehegattensplittings siehe auch bpb.de. Umfassende statistische Hintergründe sind in der Dokumentation des Bundestages zu finden bundestag.de.

Referenz 1
www.ostsee-zeitung.de
Referenz 2
www.bpb.de
Referenz 3
www.bundestag.de
Quellen gesamt
Web: 11Social: 24Foren: 27