
Am 22. März 2025 verstarb der bekannte deutsche Schauspieler Rolf Schimpf im Alter von 100 Jahren in München. Schimpf hinterlässt eine eindrucksvolle Karriere, die über fünf Jahrzehnte erstreckt und zahlreiche Zuschauer geprägt hat. Besonders bekannt wurde er für seine Rolle als Hauptkommissar Leo Kress in der ZDF-Serie „Der Alte“, in der er von 1986 bis 2007 agierte und dabei prägte er den Charakter des Kommissars über zwei Dekaden.
Charles M. Huber, ein langjähriger Kollege, äußerte sich betroffen über den Tod Schimpfs und hob seine Bescheidenheit sowie seinen respektvollen Umgang mit anderen hervor. Huber betonte, dass es einige Zeit dauern werde, um diese traurige Nachricht zu verarbeiten. Pierre Sanoussi-Bliss, ebenfalls ein Weggefährte aus der Serie „Der Alte“, wünschte Rolf Schimpf eine gute Reise und würdigte seine eiserne Disziplin sowie sein Durchhaltevermögen, auch in schwierigen Zeiten.
Ein Leben im Zeichen der Schauspielkunst
Rolf Schimpfs Schaffen begann in den 1950er Jahren, nachdem er seine stürmische Jugend im Zweiten Weltkrieg hinter sich gelassen hatte. Geboren am 14. November 1924 in Berlin als Sohn eines Marineoffiziers und einer Mutter, die ihn stets unterstützte, trat er nach seiner Verletzung im Krieg 1945 in die Schauspielschule Gensichen ein. Seine ersten Engagements hatte er am Stadttheater Luzern und am Stadttheater Bern.
In den darauffolgenden Jahren war Schimpf in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Mehr als 120 Auftritte verzeichnen seine Credits, darunter auch Rollen in beliebten Serien wie „Tatort“ und „Derrick“. Besonders markant war seine Darstellung des Leo Kress, wobei sich der Schauspieler im Jahr 2006 offiziell aus der Hauptrolle zurückzog. Die letzte Episode, in der Schimpf in dieser Rolle zu sehen war, wurde jedoch erst 2007 ausgestrahlt.
Ein Mensch voller Werte
Rolf Schimpf war für seine Kollegen und Freunde mehr als nur ein talentierter Schauspieler. Charles M. Huber bezeichnete ihn als „einfach einen wirklich guten Menschen“, der eine besondere Art von Humor und zwischenmenschlichen Werten besaß. Diese Eigenschaften machten ihn in der Branche sehr geschätzt und beliebt.
Aktiven Lebensstil bis ins hohe Alter pflegend, war Schimpf bis kurz vor seinem Tod regelmäßig vor der Kamera zu sehen. Er starb im Senioren-Wohnstift Augustinum in München-Neufriedenheim. Aufgrund finanzieller Gründe zog er im November 2023 in ein anderes Seniorenheim um, wo er seine letzten Monate verbrachte. Rolf Schimpf hinterlässt nicht nur eine Vielzahl an Erinnerungen bei seinen Fans, sondern auch einen Sohn aus erster Ehe, der in Nordeuropa lebt, und seine Frau, die Schauspielerin Ilse Zielstorff, mit der er von 1968 bis zu ihrem Tod im Jahr 2015 verheiratet war.
Schimpf ist ein Beispiel für die große Geschichte des deutschen Kinos und Fernsehens, das seit dem 19. Jahrhundert viele bedeutende Talente hervorgebracht hat. Sein Tod markiert das Ende eines Kapitels, das von einer Leidenschaft zur Schauspielkunst geprägt ist, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Der deutsche Film hat nach wie vor viele talentierte Darsteller, doch Persönlichkeiten wie Rolf Schimpf werden schwer zu ersetzen sein.