
Am 22. März 2025 kam es in Berlin-Friedrichshain zu einer rechtsextremistischen Demonstration, die nach rund vier Stunden aufgrund zahlreicher Gegenproteste vorzeitig beendet wurde. Laut LN Online nahmen etwa 850 Personen an der Neonazi-Demonstration teil, während die Polizei von mindestens 2.000 Gegendemonstranten berichtete, die sich entschlossen gegen den Aufmarsch zur Wehr setzten.
Die Veranstaltung fand am S-Bahnhof Ostkreuz statt und sollte ursprünglich um 13 Uhr beginnen. Aufgrund der massiven Gegenproteste, die bis zu 15 Blockaden umfassten, sah sich der Versammlungsleiter veranlasst, die Kundgebung abzubrechen. Die Polizei war mit etwa 1.500 Kräften im Einsatz, um die beiden Lager auseinanderzuhalten. Unterstützt wurde sie dabei von Beamten aus Bayern und Bremen, um die Sicherheitslage zu kontrollieren und Eskalationen zu verhindern, berichtet Tagesschau.
Polizeieinsatz und Festnahmen
Die Stimmung während der Demonstration war angespannt. Beinahe täglich mussten Polizeikräfte eingreifen, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Es kam zu Rangeleien, und nicht wenige Teilnehmer hielten sich nicht an das Vermummungsverbot. Laut T-Online wurden mehr als 40 Festnahmen gemeldet, von denen über 30 Personen aus dem rechten Lager stammten. Einige Festnahmen erfolgten aufgrund des Zeigens von Symbolen verfassungswidriger Organisationen, und ein Teilnehmer wurde beim Zeigen eines Hitlergrußes erwischt.
Die rechtsextreme Kundgebung war die dritte ihrer Art seit Dezember 2024 und trug den Titel „Für Recht und Ordnung. Gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt“. Bei vorherigen Demonstrationen waren 150 und 60 Neonazis anwesend. Diese Mobilisierungen sahen ähnliche Gegenwehr von der linken Szene, die auch in diesem Fall nicht zögerte, ihren Protest zum Ausdruck zu bringen.
Demonstrationen in Stuttgart und deren Einfluss
Parallel zur Situation in Berlin fanden in Stuttgart zwei zeitgleiche Demonstrationen statt, die sowohl von rechten als auch von linken Gruppierungen besucht wurden. Hier versammelten sich rund 1.500 Menschen, wobei etwa 500 Teilnehmer aus dem rechten Spektrum und 1.000 aus linksextremen Gruppen kamen. Die Polizei meldete kleinere Einsätze, doch größere Vorfälle blieben aus, wie LN Online bestätigt.
Die gescheiterten Versuche der Neonazis, ihre Demonstration trotz erheblicher Gegenwehr durchzuführen, unterstreichen die anhaltenden Spannungen in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung über Rechtsextremismus in Deutschland. Die Ereignisse in Berlin sind Teil eines umfassenderen Bildes von Protesten, die die letzten Monate geprägt haben, und zeigen, wie wichtig einer breiten Mobilisierung zur Verteidigung demokratischer Werte ist.