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Kunst gegen Lichtverschmutzung: Berlins Straßenlaternen tragen Mützen!

Die Künstlerin Alona Rodeh initiiert in Berlin ein Projekt zur Bekämpfung von Lichtverschmutzung: Sie gestaltet innovative Mützen für Straßenlaternen aus recyceltem Material, um Insekten zu schützen.

In Berlin hat die Künstlerin Alona Rodeh ein einzigartiges Projekt gestartet, das sowohl Kunst als auch Umweltschutz miteinander verbindet. Sie entwirft speziell gestaltete Kopfbedeckungen, die sogenannten „Nightcaps“, für Straßenlaternen. Diese Mützen sind aus recyceltem Kunststoff gefertigt und sollen dazu dienen, die Lichtverschmutzung zu verringern. Helle Straßenleuchten haben nicht nur Auswirkungen auf das nächtliche Stadtbild, sondern auch auf die Fauna, insbesondere auf Insekten, die durch künstliches Licht angezogen werden und deren Fortpflanzung beeinträchtigt wird. Rodeh betont, dass unnötiger Lichtschein für Insekten teils tödliche Folgen haben kann.

Im Brunnenviertel in Berlin wurden bereits neun Straßenleuchten mit Mützen ausgestattet, und bis zum Ende des Jahres sollen sechs weitere folgen. Rodeh hat ähnliche Konzepte zuvor in Stuttgart umgesetzt und zeigt großes Interesse daran, das Projekt in der Hauptstadt fortzuführen. Unterstützung erhält sie von Gregor Kalinkat, einem Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, der die umweltschädlichen Auswirkungen von Lichtverschmutzung kenntnisreich thematisiert. Er hebt hervor, dass die räumliche Begrenzung und Abschirmung von Licht effektiver ist, als einfach nur die Lichtmenge zu reduzieren.

Nachhaltige Energienutzung in Castrop-Rauxel

Während in Berlin innovative Ansätze zur Bekämpfung von Lichtverschmutzung hergestellt werden, geht auch die Stadt Castrop-Rauxel einen verantwortungsbewussten Weg in Bezug auf die Energienutzung. Die Stadt verbraucht jährlich rund 5,7 Millionen kWh Strom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Diese Energie wird über 241 Abnahmestellen verteilt, wobei Straßenbeleuchtung etwa 1 Million kWh ausmacht. Zudem laufen die bestehenden Stromlieferverträge zum Jahresende aus, was zur Folge hat, dass die Stadt eine neue Ausschreibung für die Stromversorgung durchführen muss.

Die Umrüstung auf LED-Beleuchtung in städtischen Gebäuden wurde bereits weit vorangetrieben. Diese Maßnahme ist Teil der Klimaschutzstrategie der Stadt und spiegelt einen Trend wider, der in vielen Städten zu beobachten ist. Trotz der Bemühungen gibt es auch Herausforderungen, wie die Notwendigkeit von Einsparberatungen, um den Lichtverbrauch weiterhin effizient zu gestalten.

Lichtverschmutzung als Umweltproblem

Das Phänomen der Lichtverschmutzung ist ein weitreichendes Umweltproblem, das nicht nur urbanen Raum betrifft, sondern auch die Natur und das menschliche Wohlbefinden. Die Zunahme von Kunstlicht führt zum Verlust der Dunkelheit, was gravierende Folgen für die Tierwelt und den Menschen hat. Nach Schätzungen nimmt die weltweit nächtlich beleuchtete Fläche um etwa 2 % jährlich zu. Diese Entwicklung beeinträchtigt mehr als die Hälfte der nachtaktiven Arten und stört das Fortpflanzungsverhalten vieler Insekten sowie Singvögel.

Experten betonen die Notwendigkeit, das Bewusstsein für Lichtverschmutzung zu schärfen und Best-Practice-Beispiele zur Minimierung der Lichtimmissionen zu teilen. Maßnahmen zur Reduzierung von Lichtverschmutzung beinhalten unter anderem den Einsatz von voll abgeschirmten Leuchten und die Förderung von Beleuchtung mit geringer Lichtintensität, um ökologische Auswirkungen zu verringern.

Insgesamt zeigen die aktuellen Entwicklungen in Berlin und Castrop-Rauxel, wie gut durchdachte Maßnahmen zur Reduzierung von Lichtverschmutzung und zur nachhaltigen Energienutzung zusammenwirken können, um sowohl die Umwelt zu schützen als auch die Lebensqualität der Bürger zu erhöhen.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.ruhrnachrichten.de
Referenz 3
lnv-bw.de
Quellen gesamt
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