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Zehn Jahre nach dem Germanwings-Absturz: Erinnern und Trauern in den Alpen

Am 24. März 2025 jährt sich der tragische Absturz des Germanwings-Fluges 4U9525. Gedenken, psychische Gesundheit der Piloten und neue Sicherheitsvorschriften stehen im Fokus der Erinnerungsfeier.

Am 24. März 2015 ereignete sich eine Tragödie in den französischen Alpen, als ein Airbus A320-211 der Germanwings (Flug 4U9525) abstürzte und dabei 150 Menschen das Leben kostete. Unter den Opfern befanden sich 72 Deutsche, darunter auch 16 Schüler und zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums aus Haltern am See. Der Co-Pilot Andreas Lubitz steuerte das Flugzeug absichtlich in den Tod. Laut dem Abschlussbericht der französischen Flugsicherheitsbehörde BEA wurde dieser überaus tragische Vorfall durch eine bewusste Handlung des Co-Piloten verursacht.

Die dramatischen Ereignisse hinterließen tiefe Wunden bei den Hinterbliebenen. Bernard Bartolini, der ehemalige Bürgermeister von Prads-Haute-Bléone, errichtete in 1400 Metern Höhe ein Denkmal für die Opfer, und regelmäßig besuchen Angehörige diesen Ort, um zu trauern und ihrer Verstorbenen zu gedenken. Auf dem Friedhof von Le Vernet gibt es eine Gedenkplatte für die 149 Toten, viele von ihnen ruhen in Gemeinschaftsgräbern. Der Aufprall des Flugzeugs auf den Berg zerstreute Trümmer über eine Fläche von zwei Hektar, und es wurden keine Überlebenden gefunden.

Psychische Gesundheit von Piloten im Fokus

Die psychische Gesundheit von Piloten kam durch diesen Vorfall in den Mittelpunkt der Diskussion. Der Co-Pilot Lubitz litt an psychischen Problemen und nahm Antidepressiva. Bei seinen letzten Tauglichkeitsprüfungen hatte er mehrere Ärzte aufgesucht, diese Informationen jedoch nicht an seinen Arbeitgeber oder die zuständigen Behörden weitergeleitet. Dies wirft Fragen über die Effektivität der aktuellen Sicherheitsüberprüfungen auf. Piloten müssen ein gültiges Tauglichkeitszeugnis vorweisen, welches psychische Diagnosen umfasst. Dennoch zeigt sich, dass routinemäßige Untersuchungen in der Regel nur eine Momentaufnahme des Gesundheitszustands darstellen.

Lennart Pyritz, ein Fliegerarzt, hat konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheitskontrollen für Piloten empfohlen. Es besteht ein dringender Bedarf an speziellen Anlaufstellen für Piloten mit psychischen Problemen, um Offenheit und Vertrauen zu fördern. Nach dem Absturz wurden zudem die Regeln für die Medikamenteneinnahme und psychologischen Tests verschärft; die Regelung, dass immer zwei Personen im Cockpit sein müssen, wurde jedoch wieder abgeschafft.

Politische Konsequenzen und Gedenkfeier

Politisch hat der Absturz weitreichende Konsequenzen. Im Nachgang haben die Behörden in Deutschland beschlossen, vollständige Untersuchungsunterlagen an das Luftfahrt-Bundesamt zu übermitteln. EASA empfiehlt ein zentrales, europäisches Datenregister für flugmedizinische Daten, um die Sicherheit in der Luftfahrt weiter zu erhöhen. Zudem wurden Gesetze zu Alkohol- und Drogentests im Deutschen Bundestag beschlossen.

Am 25. März 2015 besuchten bedeutende politische Persönlichkeiten wie François Hollande, Angela Merkel und Mariano Rajoy die Einsatzkräfte vor Ort. Eine Gedenkfeier zum zehnten Jahrestag des Absturzes ist für den 24. März 2025 geplant. Angehörige und Überlebende werden auch in den kommenden Jahren mit der Trauer und den Fragen, die dieser Vorfall aufgeworfen hat, leben müssen.

Referenz 1
www.schwaebische-post.de
Referenz 3
www.deutschlandfunk.de
Quellen gesamt
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